In der kroatischen Hauptstadt Zagreb demonstrierten gestern mehrere tausend Menschen gegen die befürchtete Aushöhlung des Rechtes auf Abtreibung. Anlass war der Fall einer Frau, die zunächst abgewiesen wurde. Ihr war diagnostiziert worden, dass ihr Kind entweder tot geboren werden würde oder mit einer schweren Behinderung, wegen eines Gehirntumors. Trotzdem wurde die im 6. Monat schwangere Frau von vier Kliniken in Zagreb abgewiesen. Schließlich genehmigte eine medizinische Kommission die Abtreibung. In Kroatien sind Abtreibungen nach der 10. Schwangerschaftswoche nur im Falle von Vergewaltigung, Inzest oder Gefahr für das Kind oder die Mutter möglich. Lebensschützer und die einflussreiche katholische Kirche machen jedoch Stimmung gegen Abtreibungen. Viele Mediziner*innen weigern sich daher, Abbrüche vorzunehmen.