Gemeinderat: Badenova will Gewinnausschüttungen an Kommunen reduzieren um Wärmenetzstandbein stark zu machen – Dekarbonisierung bleibt aber völlig im Vagen -FSB-Regiobäder und Stadtwerke ächzen unter Gewinnauschüttungsreduktion des regionalen fossilen Energieriesen

Badenova will Gewinnausschüttungen an Kommunen reduzieren um Wärmenetzstandbein stark zu machen – Dekarbonisierung bleibt aber völlig im Vagen -FSB-Regiobäder und Stadtwerke ächzen unter Gewinnauschüttungsreduktion des regionalen fossilen Energieriesen

Beteiligungsbericht 2023.JPG

Cover von Beteiligungsbericht und Vorlage des Gemeinderates
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Stadt Freiburg Foto: RDL/kmm2024

Eigentlich könnte die Badenova jubeln:
ein ausgewiesener Gewinnsprung nach Steuern in 2022 von 57 Mio.€ auf rund 67 Mio.€ (Betriebsergebnis:71,1 Mio.€ plus 12, 1 Finanzergebnis vor Steuern) Allerdings dämpfte Vorstand Hellebrand im Haupt-und Finanzausschuß am 15.1.24 Einnahmeerwartung der Kommunen ausdrücklich: 0:17    
Dabei rühmte er sich 0:47

Statt Jubeln auszulösen sind aber die von Badenova gefundenen Lösungen für die Zukunft wie im Supergewinnjahr 2022 gerade eher ein Grund zum Ächzen!
FSB Chef Müller legte unfreiwillig die Kehrseite das Energie-Inkasso des Gewinnriesen am Keidel Mineral Bad offen. Gaspreisexplosionen gerade auch institutioneller Bezieher.0:57

Für die Stadtwerke erläuterte die Geschäftsführerin Schonhardt weshalb die Rechnung, Badenova (früher FEW) Gewinn gegen VAG Verluste sollen seit 1974 ja eine schwarze Null ergeben, nicht mehr aufgehen kann , sondern vielmehr zum Klotz am Bein des städtischen Kernhaushaltes werden 0:32

Während bei bei dem Kommunen davon nahezu nix aus dem Gewinnzuwachs der Badenova ankommt (Freiburg nur 16,9 Mio.€ statt 19,1 Mio. € aus dem 22er Gewinnen für 2023 an Stadtwerke) dann resultiert dies aus der Konzerndeckelung der Gewinnausschüttungen auf 50 Mio.€ .(H-Gewinnauschüttungen s.o)

Dabei steigen aber neben der Vervierfachung der Investitionsrückstellungen auf 3,9 Mio € auch die Abschreibungen um rund 16 Mio.€ auf auf knapp 69 Mio. € in 2023. Also liegen die planmäßigen kalkulatorischen Abschreibungen, die für Re-Investitionen dienen, längst weit höher als die Gewinnausschüttungen an die Kommunen!
Für die Kund*innen droht aber auch weitere Unbill an der Preisfront:0:41
In den vergangenen Jahren kam es aber zu massiven Absatzeinbrüchen bei Gas-, Strom und Wasser. Diese vor allem gewerblichen Absatz-Einbrüche wurden nur durch Privatkunden  abgemildert. Mit bei ihnen kassierten Erlösen  wurden die Absatzwegfälle mehr als ausgeglichen. Dies belegen ja gerade die Erlössteigerungen.
Dennoch sollen in den nächsten 5 Jahren – 2024 bis 2028 – in GAS-,Strom und Wasser Netze 44,6 % der Investitionssumme von 1,116 Milliarden Euro fliessen.
Erneuerbare Energien bleiben mit 18,9 % Investitionsanteil weit hinten. Nach den Wärmenetzausbau in Gebäude-verdichteten Räumen bzw. Ballungsgebieten mit 33,8 % zurück.1:42
Angesichts dieser Verteilung der Investitionsmittel ist die Ernsthaftigkeit der DEKARBONISIERUNG der Badenova bereits mehr als fraglich! Vielmehr scheint die Wärmenetzstrategie eher auf auf die Kompensation von Gasabsatzverlusten bei Gewerbekunden zu zielen.
Die Verhinderung dieser nur als intransparent zu bezeichnenden Strategie, die auch noch – trotz größerer Inanspruchnahme z.B des Freiburger Verkehrsraum für den Wärmenetzausbau- gerade sich durch fehlende massive Erhöhung der Konzessionsabgaben an den Stadthaushalt, sondern gar zu deren Absenkung führt, muss sowohl vom alten wie neuen Gemeinderat mit energischen Widerstand begleitet werden. Ein Aufgabe auch der Zivilgesellschaft gegen die verstetigte Dauerstellung des größten Gasabsetzers in Baden-Württemberg !
(kmm 17.01.2023)