Russische LGBT-Aktivistin in Hungerstreik getreten

Russische LGBT-Aktivistin in Hungerstreik getreten

Julia Tzwetkowa ist russische LGBT-Aktivistin und seit dem 01. Mai in Hungerstreik. Grund dafür ist ihre Forderung, den gegen sie laufenden Prozess öffentlich zu machen und die Möglichkeit zu bekommen, sich mit allen gesetzlichen Mitteln zu verteidigen.

Seit dem 12. April steht die 27-jährige Aktivistin in der Stadt Komsomolsk am Amur vor Gericht; unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der Vorwurf lautet: „Herstellung und Verbreitung von pornographischen Material.“ Ihr drohen bis zu 6 Jahre Haft.

Hintergrund für diesen Prozess gegen Tzwetkowa ihre Zeichnungen, die sie unter dem Titel „Vagina Monologe“ auf sozialen Netzwerken veröffentlicht hat. Die Zeichnungen zeigen Darstellungen weiblicher Genitalien.

Amnesty International äußerte sich bereits im April in einer Stellungnahme zu dem Prozess. Dieser käme einer kafkaesken Absurdität gleich und sei nichts anderes als politische Repression.

Tzwetkowa begann ihre Karriere als Aktivist*in 2018. Sie schrieb Vorträge über Feminismus, LGBT-Rechte, Antimilitarismus und Ökologie. In ihrem Post auf Facebook, in dem sie ihren Hungerstreik ankündigte, schrieb sie zudem, dass sie bereit wäre bis zum Äußersten zu gehen. Zwar wisse sie nicht, ob sie auch bereit zu sterben sei, sie sei aber nicht mehr bereit weiter so zu leben wie jetzt – in Furchtsamkeit und Niedertracht.