Auf Antrag der Likud-Partei des bisherigen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu hat das israelische Parlament für Neuwahlen am 17. Septenber gestimmt. Das Parlament war erst Anfang April gewählt worden. Doch Netanyahu gelang es nicht, die angestrebte Regierung aus religiösen und rechten Parteien zu bilden. Knackpunkt war die Frage, ob fundamentalistische religiöse Männer weiter vom Wehrdienst ausgenommen sein sollen. Der angestrebte Koalitionspartner Avigdor Lieberman bestand darauf, den Wehrdienst auch auf die Religiösen auszudehnen. Der Hintergrund ist, dass die wachsende Zahl fundamentalistischer Israelis Privilegien genießt, für die säkular eingstellte Israelis oft wenig Verständnis aufbringen. Netanyahu versuchte zuletzt noch eine Koalition mit der linken Arbeiterpartei zu bilden, erhielt aber eine Abfuhr.