Ausrufung des Kalifats wird von vielen Muslimen kritisiert

Ausrufung des Kalifats wird von vielen Muslimen kritisiert

Die Ausrufung des Kalifats durch den Führers der Islamistischen ISIS Abu Bakr al Bagdadi stößt bei vielen Muslimen auf Widerspruch. Als Kalif, d. h. als Nachfolger des Propheten verlangt Bagdadi von allen Muslimen unbedingten Gehorsam.

 

Der marokkanische islamische Gelehrte Umar Hadduschi warf Bagdadi vor, vom Glauben abgefallen zu sein. Der ägyptische Islamist Hani al-Sibai wünschte nun dem irakischen Ministerpräsidenten al-Maliki viel Erfolg im Kampf gegen ISIS.

 

Der Sprecher der mit ISIS ohnehin verfeindeten syrischen Oppositionsgruppe Armee des Islam, Abdurrahman al-Shami sagte, Bagdadis Banden lebten in einer „Phantasiewelt“. „Sie sehen Träume.“

In der irakischen Stadt Falludja, die seit langem eine Hochburg der ISIS ist, wurde die Ausrufung des Kalifats dagegen mit Jubel begrüßt.

 

In dessen haben irakische Regierungstruppen erneut versucht, die Kontrolle der wichtigen Stadt Tikrit zurückzugewinnen. Auch um die größte Ölraffinerie des Landes im mittleren Irak wurde erneut gekämpft. Islam-Experten vertreten die Auffassung, dass Sieg oder Niederlage in den gegenwärtigen Kämpfen auch über das Ansehen des neuen Kalifen Bagdadi entscheiden werden.