Amnesty International: Abschiebpraxis in Zypern verstößt gegen europäisches und internationales Rech

Amnesty International: Abschiebpraxis in Zypern verstößt gegen europäisches und internationales Rech

 

 

Amnesty International verurteilt die unwürdigen Bedingungen für Migranten und Asylsuchenden in Zypern. Nach dem jüngsten Bericht der Institution, hält die zyprische Einwanderungsbehörde Hunderte von Menschen unter gefängnisähnlichen Bedingungen fest. Unter den Inhaftierten befinden sich sogar syrische Flüchtlinge, obwohl die zyprische Regierung allen Syrern internationalen Schutz oder ein humanitäres Visum zugesichert hatte. In einigen Fällen werden Frauen getrennt von ihren Kindern. In Menogia werden Menschen zum Teil 22 Monate festgehalten. Sie verbringen ihren Alltag hinter einem zwei Meter hohen Metallzaun, leben beengt zu acht in einem 18 Quadratmeter großen Raum und dürfen nur zweieinhalb Stunden pro Tag das Gebäude verlassen. Jede Nacht werden die Zellen von 22.30 bis 7:30 verschlossen. Bereits im Jahr 2011 hat Amnesty International die miserablen Bedingungen der Abschiebehaftanstalten in Zypern angeklagt. Aber die kürzlich durchgeführte Untersuchung bestätigte massive Verstöße gegen geltendes europäisches und internationales Recht. Danach darf die Inhaftierung von Flüchtlingen nur als letztes Mittel in Betracht kommen und dann maximal für einen Zeitraum von 18 Monaten. Doch in Zypern wird die Inhaftierung von Flüchtlingen mittlerweile nicht mehr nur als Ausnahme angesehen, sondern standardmäßig und über lange Zeiträume angewandt.