Großdemo vor dem Tagebau Garzweiler II: 35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath und für Klimagerechtigkeit

35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath und für Klimagerechtigkeit

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Demonstrierende vor einem Wall, der ein Marschieren in Richtung Lützerath verhindern soll - vergeblich.
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Am 14. Januar 2023 machten sich 35.000 Menschen auf den Weg ins Rheinische Braunkohlerevier um an der Abbruchkante des Tagebaus Garzweiler II gegen die Räumung des Dörfchens Lützerath zu protestieren, das zu dieser Zeit noch von Aktivist*innen besetzten wurde. Unter Lützerath liegen 289 Millionen Tonnen Braunkohle, die nach dem Willen des Energiekonzerns RWE und der schwarz-grünen Landesregierung Regierung Nordrhein-Westfalens gefördert und verbrannt werden sollen. Kritiker*innen betonen, dass Deutschland allein dadurch seinen Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad verfehlen wird, obwohl dieses Ziel im Pariser Klimaabkommen von 2016 verbindlich festgeschrieben wurde. Mittlerweile ist Lützerath komplett geräumt, aber die Demonstrationen und Aktionen halten an.

Ein*e Aktivist*in, die während der Räumung selbst Polizeigewalt in Form von Schmerzgriffen erfahren hat, sagt, dass ihr auch die Klimakrise Kopfschmerzen bereitet und stimmt kraftvolle Parolen an. Auch wird bekräftigt, dass ein Moratorium für die Förderung der Kohle unter Lützerath immer noch möglich ist und auf die globale Dimension der Klimakrise verwiesen. „Hier noch fossile Energieträger zu verbrennen ist nichts anderes als eine koloniale Kontinuität, das sagen wir heute mit aller Deutlichkeit – also RWE verpisst euch“. Hört doch mal rein:

4:22

Die Greenpeace-Aktivistin Joscha verweist auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die das Verbrennen der Kohle unter Lützerath als schieren Wahnsinn entlarven und auf die verheerenden Auswirkungen, die dies auf den globalen Süden haben würde. Die Rede kann hier nachgehört werden:

2:32

In seiner Rede dankte Christoph Bautz von Campact den Klimaaktivist*innen von Lützerath und des Hambacher Forst dafür, dass sie diese Orte durch ihren unermüdlichen und besonnenen Einsatz zu Hotspots und Symbolen der Klimabewegung gemacht haben. Außerdem kritisierte er das Versagen der Bundes- und Landesregierung dabei, auf das Erreichen von Deutschlands Klimazielen hinzuarbeiten. Diese Rede findet ihr hier:

5:19

Olaf Bandt vom BUND verweist auf die lange Geschichte des Widerstands in der Region und kritisiert SPD, CDU und FDP für ihre Befürwortung der Räumung von Lützerath. Auch diese Rede findet ihr hier:

2:43