Interview mit Aktivist*in aus Lützerath an der Tagebau-Abbruchkante: "Menschen im globalen Süden führen die Kämpfe um Klimagerechtigkeit an"

"Menschen im globalen Süden führen die Kämpfe um Klimagerechtigkeit an"

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Baumhäuser und Hütten in Lützerath
Mit Baumhäusern und Hütten soll die Zerstörung von Lützerath herausgezögert werden
Lizenz: 
Public Domain
Quelle: 
Lützerath Lebt

Der letzte bestehende Bauernhof in Lützerath, ein paar hundert Meter von der Tagebaukante Garzweiler entfernt sollte eigentlich ab dem 1. November geräumt und dann abgerissen werden. Darunter liegt Kohle, die der Energiekonzern RWE verbrennen will. Hunderte Aktivist*innen hatten sich auf die Räumung vorbereitet, mit Baumhäusern und einem Hüttendorf und großer Mobilisierung. Ihr Ziel: Die Räumung verhindern, das Dorf beschützen, die Kohle im Boden lassen.
Jetzt hat die Bewegung einen Aufschub erhalten, denn RWE gab an, nicht vor Januar räumen zu lassen.
Das lässt auch etwas Zeit über den konkreten Kampf vor Ort hinaus zu schauen, strategische Debatten in der Klimabewegung zu führen, zu reflektieren und neue Allianzen zu schmieden. Im Vordergrund steht dabei eine anti-koloniale Perspektive, die sowohl intern die deutsche Klimagerechtigkeitsbewegung dekolonialisieren soll, als auch globale Gerechtigkeit in einen solidarischen Fokus nehmen soll. Dafür braucht es ein klareres Verständnis davon, wieso die Ursachen der Klimakrise in Kolonialismus und Kapitalismus liegen. Viel zu tun, sagt Ronnie, Aktivist*in in Lützerath.

Zudem möchten wir auf diese Rede von Lakshmi Thevasagayam hinweisen, die am Wochenende in Lützerath gehalten wurde, und die wir auch in unserer Sendung gespielt haben. Sie bringt die Verknüpfung von Kolonialen Kontinuitäten und Klimakrise, sowie eine Kritik an der Klimabewegung auf den Punkt.