Die französische Polizei setzt am heutigen Dienstag die Zwangsräumung der Landbesetzung namens ZAD bei Nantes fort. Die Landbesetzung besteht seit einem Jahrzehnt und richtete sich gegen den Bau eines Grossflughafens auf landwirtschaftliche und Naturschutzflächen. Auf den Flughafenbau hat die Regierung Anfang des Jahres verzichtet, doch manche langjährige Landbesetzerinnen haben inzwischen dort ihren Lebensmittelpunkt und wollen bleiben. Die Regierung hatte ihnen bis zum Ende der winterlichen Zwangsräumungspause Zeit gegeben, und den Landbesetzern sonst mit Zwangsräumung gedroht.

Die Zwangsräumung hatte in der Nacht auf Montag mit dem Einsatz von 2.500 Beamtinnen begonnen. Medienberichten zufolge zerstörten die Behörden gestern rund 10 Behausungen. Die Polizei setzte Tränengas- und Blendgranate ein und nahm 7 Menschen fest.

Am heutigen Dienstag morgen seien hingegen noch keine Auseinandersetzungen zu hören, meldet der französische öffentlich-rechtliche Sender France Inter. Es gebe Bewegungen von gepanzerten Polizeifahrzeugen, aber es sei noch unklar, welche Behausungen als Nächste geräumt würden. Insgesamt zielen die Behörden auf die Vertreibung von 80 LandbesetzerInnen ab, die die Regierung als "radikalste Elemente" bezeichnet.

Gestern demonstrierten 1.200 Menschen in Nantes in Solidarität mit den LandbesetzerInnen.

(mc)

Bernard Schmid zur Lage in der ZAD im Mittagsmagazin am Dienstag: