Viel Kritik an Corona-Beschlüssen des Bundes und der Länder

Viel Kritik an Corona-Beschlüssen des Bundes und der Länder

Sowohl dass die auf dem Bund-Länder-Gipfel beschlossenen Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung erst in einer Woche in kraft treten sollen als auch der Umfang dieser Maßnahmen selbst wurden vielfach kritisiert. Schon unmittelbar nach dem Gipfel vertraten die Landesregierungen von Sachsen und Baden-Württemberg die Auffassung, dass ein umfangreicheres Instrumentarium notwendig gewesen wäre. Der Vorsitzende der Linksfraktion im deutschen Bundestag, Dietmar Bartsch meinte ironisch zum Redaktionsnetzwerk Deutschland, bis vor kurzem sei ihm nicht bekannt gewesen, dass das Virus die Weihnachtsfeiertage respektiere. Der Chef des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler hatte in einem Tweet kurz vor Beginn des Gipfels den sofortigen Beginn maximaler Kontakteinschränkungen gefordert. Bundeskanzler Scholz und Gesundheitsminister Lauterbach zeigten sich irritiert über das Verhalten von Wieler. Dieser war im 19-köpfigen Expertenrat. Dieser hatte in seinem Votum zwar auf die Dringlichkeit der Lage hingewiesen, aber keine konkreten Handlungsanweisungen gegeben. In ihrem Podcast beim NDR, der kurz vor dem Gipfel aufgenommen wurde, hatte auch die Virologin Sandra Ciesek auf baldige Maßnahmen gedrängt. Ciesek betonte angesichts der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante in verschiedenen Ländern, dass jeder Tag zähle. Auf Twitter lag der Hashtag #DankeWieler im Trend. Zu den Warnern hatte auch der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation WHO für Europa, Hans Kluge gehört. Bei einem Besuch in Wien warnte Kluge wegen der Omikron-Variante vor einem Sturm, der auf Europa zukomme. Gesundheitsminister Lauterbach verteidigte indessen die unter Federführung der Bundesregierung gefällten Beschlüsse des Bund-Länder-Treffens. Eine nachträgliche Verschärfung schloss er nicht aus. Bisher zeigen sich in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern noch keine Verheerenden Auswirkungen der Omikron-Variante des Virus. Die Inzidenz ist weiter zurückgegangen.