Spanien: Verfassungsgericht verbietet geplante katalanische Parlamentssitzung zur Unabhängigkeit, Finanzmärkte stimmen gegen Unabhängigkeit

Verfassungsgericht verbietet geplante katalanische Parlamentssitzung zur Unabhängigkeit, Finanzmärkte stimmen gegen Unabhängigkeit

Das spanische Verfassungsgericht hat am gestrigen Donnerstag eine Sitzung des katalanischen Regionalparlaments verboten, bei der die separatistische Mehrheit die Unabhängigkeit Kataloniens verkünden wollen. Die Sitzung ist für kommenden Montag angesetzt. Die spanischen Sozialisten hatten das spanische Verfassungsgericht angerufen, die in der drohenden katalanischen Unabhängigkeit einen Angriff auf die spanische Verfassung sehen.

In der Vergangenheit hatten sich die katalanische Regionalregierung und die separatistische Mehrheit im Regionalparlament jedoch über Entscheidungen des spanischen Verfassungsgerichts hinweggesetzt. Auch das Referendum vom vergangenen Wochenende war vom spanischen Verfassungsgericht verboten worden.

Im Streit um den katalanischen Unabhängigkeitsreferendum stimmen die Finanzmärkte, Banken und Ratingagenturen nun für den Verbleib in Spanien ab. Die Aktienkurse grosser katalanischer Banken stürzten am Mittwoch. Am Donnerstag erklärte die fünftgrösste Bank Spaniens, die Banco de Sabadell, dass sie ihren Sitz von Katalonien nach Südspanien verlegen wird. CaixaBank, die grösste katalanische Bank, soll am heutigen Freitag über dieselbe Frage beraten. Auch die Ratingagentur Fitch stimmt gegen die Unabhängigkeit Kataloniens und die damit verbundene Ungewissheit, indem sie eine mögliche weitere Herabsetzung der Note für katalanische Anleihen erwägt.

(mc)