UN sehen Hinweise auf Massenmorde im Kongo

UN sehen Hinweise auf Massenmorde im Kongo

In Genf hat der Chef der UN-Menschenrechtskommission von deutlichen Hinweisen auf Massaker an der Zivilbevölkerung in der demokratischen Republik Kongo gesprochen.  Zeid Ra’ad al-Hussein erklärte, in der umkämpften Kasai-Region seien mindestens 20 Dörfer vernichtet worden. Verantwortlich seien gleichermaßen die Regierungstruppen und mit ihnen verbündete Milizen wie auch Kämpfer der aufständischen Kamuina-Nsapu-Miliz.

Die Zahl der Opfer ist unklar. Während Ende vergangener Woche noch von 42 Massengräbern die Rede war, wurden seitdem mindestens 10 weitere entdeckt. Die kongolesische katholische Kirche, die als einigermaßen verlässliche Quelle gilt, spricht von mindestens 2.383 Getöteten in den letzten Monaten.

Die Kämpfe in der Region begannen vor knapp einem Jahr, nachdem lokale Eliten zum Widerstand gegen den autokratisch herrschenden Präsidenten Joseph Kabila aufgerufen hatten. Kabila weigert sich bislang, nach dem verfassungsgemäßen Ende seiner Amtszeit zurückzutreten. Auch weiterhin ist völlig unklar, wann Wahlen stattfinden werden.

Der UN-Menschenrechtsrat beschloss vergangene Woche, ein ExpertInnen-Team in den Kongo zu schicken, um dort die Hintergründe der Morde aufzuklären.