UN-Hochkommissar für Menschenrechte fordert Ermittlungen über Verbrechen bei internationalen Militäreinsätzen in Zentralafrika

UN-Hochkommissar für Menschenrechte fordert Ermittlungen über Verbrechen bei internationalen Militäreinsätzen in Zentralafrika

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte Seid Ra'ad al-Hussein erklärte am Samstag, er habe mehrere Staaten dazu aufgerufen, verstärkt über sehr schlimme Menschenrechtsverletzungen zu ermitteln, die ihre Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik begangen hätten. Zu den "seit langem" bestehenden Vorwürfen zählten das Töten von ZivilistInnen, aussergerichtliche Hinrichtungen, die Entführung von 11 Menschen, die sexuelle Ausbeutung von zentralafrikanischen Frauen und den Missbrauch von zentralafrikanischen Kindern. Diese Vorwürfe richten sich gegen Soldaten eines internationalen Militäreinsatzes unter UNO-Mandat, das ab Ende 2013 die Kämpfe zwischen christlichen und muslimischen Milizen beenden und die Zivilbevölkerung schützen sollte.

In der selben Pressemitteilung lobte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte die Rolle der internationalen Streitkräfte bei der Beendigung der Kämpfe und Massaker in der Zentralafrikanischen Republik als "unschätzbar". Ihr Einsatz habe zahlreiche Menschenleben gerettet. Jedoch hätten sich in manchen Fällen die "so sehr erhofften Retter zu Raubtieren umgewandelt".

Die französischen Behörden ermitteln bereits über diese Fälle, weil sich die Vorwürfe gegen 14 Franzosen richten. Auch Soldaten aus dem Tschad und Äquatorialguinea stecken offenbar hinter den Menschenrechtsverletzungen.