Solikundgebung mit Hungerstreikenden in Athen und Thessaloniki Do.18 Uhr Rathausplatz

Solikundgebung mit Hungerstreikenden in Athen und Thessaloniki Do.18 Uhr Rathausplatz

Papiere für alle!

Solidarität mit den 300!

Internationaler Aktionstag am Do.10. März 2011

In Griechenland befinden sich seit dem 25. Januar 300 Migranten im Hungerstreik. Das Ziel des Hungerstreiks ist die Legalisierung ihres Aufenthaltsstatus. In ihrer Vollversammlung beschlossen sie am 23. Januar 2011: „Wir sind Migrantinnen und Migranten aus ganz Griechenland. Wir kamen hierher, vertrieben von Armut, Arbeitslosigkeit, Kriegen, Diktaturen. ( …) Der Westen, der unsere Länder ausplündert, mit seinem unvergleichlich höheren Lebensstandard ist für uns die einzige Hoffnung, wie Menschen zu leben. Wir kamen nach Griechenland (mit regulärer Einreise oder ohne), um zu arbeiten und um uns und unsere Kinder zu ernähren. Wir befinden uns in unwürdigen Zuständen und im Dunkel der Illegalität, damit die Arbeitgeber und die staatlichen Institutionen von der brutalen Ausbeutung unserer Arbeit profitieren. Wir leben von unserem Schweiß und mit dem Traum, eines Tages gleiche Rechte mit unseren griechischen Kollegen zu bekommen. (…)

Wir fordern die Legalisierung aller MigrantInnen, wir fordern gleiche politische und soziale Rechte und Pflichten mit den arbeitenden Griechen.

Mittlerweile dauert der Hungerstreik schon 45 Tage. Die kritische Schwelle, dass gesundheitliche Schäden bleiben werden, wurde bei den Hungerstreikenden bereits überschritten.
Der gesundheitliche Zustand der Hungerstreikenden verschlechtert sich tag-täglich. 98 der Hungerstreikenden sind derzeit im Krankenhaus. Die griechische Regierung, die von der Sozialistischen Partei (PASOK) gebildet wird, lehnt die berechtigten Forderung nach Legalisierung ab und treibt die Hungerstreikenden damit in den Tod. Im Krankenhaus verhören Polizisten die Ärzte und die Krankenschwestern um die Namen der hungerstreikenden Einwanderer zu erfahren. Darüber hinaus wurden die Teilnehmer der Pressekonferenz der “Initiative für Solidarität mit den 300 Hungerstreikenden”, die am 1. März organisiert wurde, von der Polizei brutal angegriffen. In der Zwischenzeit wurden acht Mitglieder der “Initiative für Solidarität mit den 300 Hungerstreikenden”, der Präsident der Universität von Athen, sowie die Hungerstreikenden selbst von den Behörden wegen Menschenhandels angeklagt.

Die Situation in Griechenland ist jedoch kein isoliertes Problem sondern ein Ausdruck eines gesamteuropäischen repressiven Migrationsregimes. Die europäische Grenzschutzagentur Frontex ergänzt und erweitert die nationalen Kontrollsysteme, die seit Jahrzehnten auf Abschreckung und Kriminalisierung der Migrationsbewegungen zielen.

Freiheit statt Frontex

Keine Demokratie ohne globale Bewegungsfreiheit