Kämpfe in Libyen: Ärzte Ohne Grenzen fordert internationale Gemeinschaft zur dringenden Evakuierung von Flüchtlingen und Migranten auf

Ärzte Ohne Grenzen fordert internationale Gemeinschaft zur dringenden Evakuierung von Flüchtlingen und Migranten auf

Angesichts der seit August intensivierten Kämpfe zwischen Milizen im libyschen Tripolis hat Ärzte Ohne Grenzen die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, Flüchtlinge und Migrantinnen dringend ausser Landes zu bringen. Es seien immer noch Tausende von ihnen in den Haftzentren der Stadt gefangen, teilte die Hilfsorganisation am Freitag mit. Manche Haftzentren befänden sich auf den Frontlinien und könnten also unter Artilleriebeschuss geraten. Wegen der Kämpfe und der Unsicherheit hätten die Hilfsorganisationen ihre Verteilung von Wasser, Nahrung und die medizinische Hilfe in Tripolis einstellen müssen.

Ärzte Ohne Grenzen erinnert daran, dass die meisten Flüchtlinge und Migrantinnen in Libyen einem extrem hohen Grad an Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt sind, ob sie sich in oder ausserhalb der Haftzentren befinden. Wegen der Zusammenarbeit von libyschen und europäischen Behörden, die die Rettungseinsätze verhindern, werde es für sie immer schwieriger, mit dem Boot zu fliehen. Seit Anfang des Jahres seien bereits 12.000 Menschen im Meer aufgefangen und nach Libyen zurückgebracht worden.

Die humanitäre Organisation ruft alle Staaten dazu auf, die Umsiedlung von Flüchtlingen wieder anzukurbeln, die momentan auf Eis liegt. Ärzte Ohne Grenzen fordert, dass die Europäische Union und Libyen damit aufhören, die aufgefangenen Menschen im Mittelmeer nach Libyen zurückzubringen. Die Hilfsorganisation ruft schliesslich die Herkunftstaaten dazu auf, die Verfahren zur freiwilligen Rückkehr von Migranten zu beschleunigen.

(mc)