Gestern durchsuchte die Polizei zwei Gebäude der Partei der Demokratie der Völker (HDP) in der mehrheitlich von Kurd*innen bewohnten Metropole Diyarbakir. Die Co-Vorsitzenden des Gouvernements Diyarbakir und des Stadtdistriktes Yenisehir (je-ni sche-hir) wurden festgenommen. Bei der Durchsuchung sollen „ungesetzliche Dokumente“ gefunden worden sein. Die Stadt mit ihren fast zwei Millionen Einwohnern ist eine Hochburg der prokurdischen HDP. Diyarbakir ist aber auch regelmäßig das Ziel von Repressionsmaßnahmen der Regierung. Sie wirft der HDP Nähe zur PKK vor. Bei den Kommunalwahlen 2019 gewann die HDP 14 der 17 Bezirke von Diyarbakir. Der HDP-Bürgermeister von Diyarbakir wurde aber nach nur 5 Monaten im Amt abgesetzt. Ein vom Gouverneur eingesetzter Treuhänder übernahm darauf seine Aufgaben als Bürgermeister. Das ist in den Städten im Osten der Türkei die übliche Praxis.