England: Lebenslange Haft für Mörder von Jo Cox

Lebenslange Haft für Mörder von Jo Cox

Ein britisches Strafgericht hat den Mörder der sozialdemokratischen Abgeordneten Jo Cox gestern zur lebenslangen Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen, dass der Täter aus rechtsextremistischen Motiven handelte.

Der Mann hatte die britische Abgeordnete Mitte Juni auf der Strasse erschossen und mehrmals erstochen. Ferner wurde er wegen schwerer Körperverletzung an einem alten Mann angeklagt, der der Abgeordneten helfen wollte, und wegen Besitzes einer Feuerwaffe und eines Dolches.

Das Motiv des Täters hing offensichtlich mit dem Referendum über die EU-Mitgliedschaft zusammen, das eine Woche später stattfand. Die ermordete Abgeordnete hatte sich entschieden für den Verbleib Grossbritanniens in der Europäischen Union eingesetzt. Ferner hatte sie sich für die Flüchtlinge eingesetzt. Der Mörder hatte bei seiner ersten Anhörung gesagt: "Tod den Verrätern, Freiheit für Grossbritannien".

Der amerikanischen antirassistischen Organisation "Southern Poverty Law Center" zufolge habe der Mörder jahrzehntelang eine US-amerikanische Neonazi-Gruppe finanziell unterstützt. Sie veröffentlichte auch seine Rechnung für einen Handbuch zur Herstellung von Waffen. Eine Zeit lang hatten Medien den Täter als einen unpolitischen und psychisch unstabilen Menschen bezeichnet.