Keine Gnade für qualifizierte Jugendarbeit Dauerskandal im Freiburger Gemeinderat

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Keine Gnade für qualifizierte Jugendarbeit Dauerskandal im Freiburger Gemeinderat

Die 2. Lesung des DHH zeigt erneut – trotz wesentlich verbesserter -Finanzlage eine beträchtliche Hartleibigkeit der Gemeinderatsmehrheit gegenüber Bedürfnissen junger Menschen. Abgesehen von der vorher feststehenden Aufstockung der Mittel für die im Stadtjugendring tätigen (Parteien-) Verbände um jährliche 20.000 konnte bisher nur der Kinderabenteuerhof eine jährliche Aufstockung um sagenhafte 7.000€ verzeichnen (Kampfabstimmung10:9 im Hauptausschuss). Das Artik e.V. darf sich zwar ein Paar geringfügige Anschaffung in 2013 leisten. An einen Jahreszuschuss zur Stärkung der ehrenamtlichen Arbeit darf es aber nicht denken. Das für seine engagierte Flüchtlingskinderarbeit bekannte Haus 197 (Schwarzwaldstr.), die Stärkung der Jugendbeteiligung ausserhalb von Verbänden, die Öffnung von Jugendzentren am Wochenende („Solle sie doch dafür am Montag und Dienstag Schliessen“ Grünen StR Frey) oder die Vernetzung der Mädchenarcbeit durch Tritta bleiben mal wieder auf der Strecke. Nur das Bündnis für Familien scheint am Dienstag Chancen zu haben mit seiner Vernetzungsarbeit.

Besonders ärgerlich: Selbst die Aufstockung Jugendberatung Freiburg – (Stühlinger) um 8.900 € fiel den „falschen“ Antragstellern (UL und GAF) zum Opfer. Die zu Grunde liegenden Daten zeigen im Gegensatz zur erkennbaren Selbstzufriedenheit der Gemeinderäte eine alarmierende Realität in Freiburg: Das Beratungsaufkommen stieg von 202 auf 308 wohnsitzlose Jugendliche. Mittlerweile 190 wohnsitzlose Jugendliche brauchen die Jugendberatung als Postfachadresse. Mittlerweile 50 Jugendliche wickeln ihre Geldverwaltung über die Jugendberatung ab und erhalten über die Jugendberatung ihr Tagessatzgeld. Das nicht einmal die SPD hier mit stimmte ist beschämend.

Das Stimmverhalten der Mehrheit im Hauptausschuss gegen die Qualität der Jugendarbeit steht im krassen Gegensatz zur vehementen Verteidigung von 53 Hoteliers vor rein hypothetischern Einbussen bei der Bettensteuer (CDU,FDP,FW) oder der nominellen Anhebung um 5 % der Hebesätze (!) bei der Gewinnbesteuerung von Gewerbebetrieben und damit einen zarten Beitrag an der Infrastruktur, die Ihnen nutzt.

Keinerlei Probleme scheinen diese gleichen Gemeinderatsmehrheiten auch mit der „spürbaren Personalverstärkung“ insbesondere bei Beamten zu haben: um 13 Stellen des höheren Beamtendienstes ( selbst eine mit B-Besoldung) auf 150 wie insgesamt aller Beamtenstellen um 10 % (111,5) mehr auf 1.277,13 Beamten-Stellen