Großbritannien: Konservative verlieren Wahlkreis nach über einem Jahrhundert

Großbritannien: Konservative verlieren Wahlkreis nach über einem Jahrhundert

Bei Nachwahlen in zwei Wahlkreisen mussten die regierenden Konservativen eine herbe Niederlage einstecken. Insbesondere verloren sie den Wahlkreis Tiverton und Honiton. Der Wahlkreis in der Grafschaft Devon im Südwesten Englands hatte weit mehr als ein Jahrhundert lang immer die Konservativen gewählt. Gestern wählte Tiverton und Honiton erstmals den Kandidaten der Liberaldemokratischen Partei und das mit klarem Vorsprung vor der konservativen Bewerberin. Gleichzeitig verloren die Konservativen auch den Wahlkreis Wakefield, diesmal an die Labour Party. Erst im Dezember hatten die Konservativen bei einer anderen Nachwahl ihre Hochburg Shropshire verloren.

 

Ein Hauptthema bei den Nachwahlen in Tiverton und Honiton waren laut BBC die gestiegenen Lebenshaltungskosten in Großbritannien. In Straßeninterviews von CNN kritisierten die meisten die Verstrickung von Boris Johnson in Partys während Corona-Lockdowns. Eine Frau sagte: „Trump war eine Schande für Amerika, Johnson ist eine Schande für uns.“

 

Johnson hat weiter eine solide Mehrheit im Parlament und da es gerade erst den Versuch eines Misstrauensvotums seiner Abgeordneten gegen ihn gegeben hat, können seine Gegner*innen in der Partei ein Jahr lang kein neues Misstrauensvotum gegen Johnson versuchen. Wie es zu einem Ende der Regierung Johnson kommen könnte ist also nicht klar, trotzdem wird in den Medien über neue Versuche seiner parteiinternen Gegner spekuliert, Johnson irgendwie loszuwerden.