Griechenland bekommt Minifrist, etwas Dispo und soll weiter den Gürtel enger schnallen

Griechenland bekommt Minifrist, etwas Dispo und soll weiter den Gürtel enger schnallen

Die Finanzminister der Eurostaaten haben sich darauf geeinigt, das laufende Kreditprogramm für Griechenland um zwei Monate zu verlängern. Für künftige Krisen soll Athen sogar die Möglichkeit eingeräumt werden, auf einen Dispokredit zurückzugreifen. Allerdings unter Bedingungen. So weit die guten Nachrichten für Hellas.

Die Finanzminister glauben weiter nicht, dass der von Athen am Sonntag verabschiedete Haushalt den Realitäten entspricht. Außerdem drängen sie weiter auf eine Reform der Mehrwertsteuer und Kürzungen bei der Rente. Außerdem müssen über die zweimonatige Verlängerung und den Dispokredit noch verschiedene europäische Parlamente, darunter der Deutsche Bundestag abstimmen. Damit dies in diesem Jahr noch möglich ist, sollen Details zwischen der Troika und der griechischen Regierung bis zum 15. Dezember abgeklärt werden. Der Vorsitzende der Euro-Gruppe Jeroen Dijsselbloem (sprich: jerun deiselblum) meinte, er sei "überhaupt nicht zuversichtlich", dass der Stichtag eingehalten werden könne.

Möglicherweise kommt aber eh alles ganz anders. Der griechische Regierungschef Antonis Samaras hat die Wahl des Staatspräsidenten durch das Parlament auf den 17. Dezember vorgezogen. Wenn die Wahl des Staatspräsidenten in drei Runden scheitert, muss das Parlament neu gewählt werden. Nach den derzeitigen Umfragen würde das Linksbündnis Syriza die Wahl wohl gewinnen. Das sind keine guten Aussichten für Brüssel und also kann Samaras auf Entgegenkommen rechnen.