EU plant militärischen Schengen-Raum

EU plant militärischen Schengen-Raum

Die EU-Kommission hat am Mittwoch einen Aktionsplan vorgelegt, der vorsieht, dass Panzer, Truppen und Munition – ähnlich wie beim Waren- und Personalverkehr - einfacher innerhalb Europas transportiert werden können. Um schneller militärisch reagieren zu können, sollen im Zuge dessen bürokratische Hindernisse für grenzübergreifenden Transport abgebaut und Infrastrukturen verbessert werden.

Das Ziel einer umfassenden Militärunion bis 2025 mache es erforderlich, Truppen und militärisches Material schnell bewegen zu können, sagte Verkehrskommissarin Violeta Bulc. Der Aktionsplan geht nicht explizit auf eine potenzielle russische Bedrohung ein – hinsichtlich der Spannungen mit Russland sei das Ziel jedoch klar, sagte ein europäischer Diplomat der Nachrichtenagentur AFP.

Ebenfalls wurde am Mittwoch bekannt, dass Polen und die USA einen Vertrag über den Kauf von US-Flugabwehrraketen im Wert von 3,8 Milliarden Euro geschlossen haben. Polen und die Balkanstaaten sorgen sich wegen der russischen Militärpräsenz an ihren Grenzen. Im vergangenen Jahr hatte die NATO im ehemaligen Einflussgebiet der Sowjetunion zusätzliche Truppen stationiert, was in Moskau für Irritationen sorgt.

Aktuell sorgt der Fall des vergifteten russischen Ex-Spions Sergej Skripal für eine weitere Verhärtung der Fronten. Die britische Regierung und ihre westlichen Verbündeten machen Moskau für den Angriff auf Skripal und seine Tochter verantwortlich. Russland weist die Vorwürfe entschieden zurück.