Anstieg der positiven Asylentscheidungen in der EU

Anstieg der positiven Asylentscheidungen in der EU

Das europäische Statistikamt Eurostat veröffentlichte am gestrigen Dienstag Daten, wonach die Zahl der als schutzberechtigt anerkannten AsylbewerberInnen in der EU zwischen 2013 und 2014 um fast 50 Prozent zugenommen hat. Ein Schutzstatus erhielten demnach über 185.000 AsylbewerberInnen auf EU-Ebene, wobei Österreich nicht in dieser Statistik einbezogen wurde. SyrerInnen bildeten bei weitem die grösste Gruppe der neuen Schutzberechtigten mit über einem Drittel aller positiven Schutzentscheidungen. Gerade die Zahl der positiven Schutzentscheidungen für SyrerInnen habe sich seit 2012 vervierfacht. In Deutschland waren 2014 über die Hälfte der neuen Schutzberechtigten SyrerInnen.

Die Statistik umfasste auch das momentan brisante Thema der Verteilung von Flüchtlingen auf EU-Ebene. So waren im Jahr 2014 vier Mitgliedstaaten für zwei Drittel der positiven Entscheidungen in der EU verantwortlich, in der Reihenfolge Deutschland, Schweden, Frankreich und Italien. Gerade in Deutschland stieg die Zahl der neuen Schutzberechtigten um über 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Den grössten Anteil von positiven Asylentscheidungen im Vergleich zu den Asylanträgen verzeichneten jedoch Bulgarien, Schweden und Zypern. In all diesen Ländern werden mehr als drei von vier AsylbewerberInnen direkt als schutzberechtigt anerkannt. In Berufung haben ebenfalls mehr als drei von vier AsylbewerberInnen in Bulgarien, Italien und Finnland Aussicht auf Schutz. In Deutschland ist es hingegen viel schwieriger für AsylbewerberInnen, Schutz zu bekommen. Lediglich rund vier von zehn AsylbewerberInnen erhalten Schutz bei der ersten Entscheidung. In Berufung sehen die Aussichten auf Schutz mit 16 Prozent noch schlechter aus.