#LeaveNoOneBehind: 100 Menschen demonstrieren vor dem Hauptbahnhof

100 Menschen demonstrieren vor dem Hauptbahnhof

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Zwei Frauen halten ein Transparent mit der Aufschrift "Holt die Menschen aus den Lagern" hoch. Sie tragen Mundschutz.
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privat

Am Sonntagmittag haben rund 100 Menschen vor dem Freiburger Hauptbahnhof in einer langen Menschenkette demonstriert. Mit Mundschutz und in großen Abständen forderten sie Solidarität mit Flüchtenden auch während der Corona-Pandemie. Die überfüllten Lager auf den griechischen Inseln sollten geschlossen und die Menschen in Europa verteilt werden. "Evakuieren statt Ignorieren" oder "Corona Ansteckung verhindern, Lager schließen" stand auf ihren Transparenten. Über Email-Verteiler hatten Aktivist*innen spontan zu der Kundgebung aufgerufen. Gerade jetzt nicht still zu sein, sondern zu demonstrieren, fanden die Aktivist*innen wichtig 0:33.

Vergangene Woche hatte das Bundesverfassungsgericht zuerst ein generelles Demonstrationsverbot in Gießen, dann auch in Stutgart für rechtswidrig erklärt. Demnach deckt die Coronaverordnung der Landesregierung Baden-Württemberg kein pauschales Demonstrationsverbot. Möglicherweise war das der Grund, weshalb sich die Polizei am Sonttagmittag in Freiburg zurückhielt und die Versammlung nur beobachtete. Ursprünglich war die Demonstration wegen der unsicheren Rechtslage auch als "Anstehen beim Bäcker" geplant gewesen. 0:50

Für Henric Meyer vom Bündnis Seebrücke ist das ein gutes Zeichen für die demokratischen Freiheitsrechte 0:23.

Nach 90 Minuten zog ein Teil der Demonstrierenden mit ihren Plakaten auf die Blaue Brücke, im Anschluss löste sich die Versammlung auf. Seit Mitte März war das die erste Demonstration, die trotz Kontatbeschränkungen nicht aufgelöst wurde.