Zypern-Konferenz ohne Ergebnis vertagt

Zypern-Konferenz ohne Ergebnis vertagt

Bei den UN-Verhandlungen über eine Wiedervereinigung Zyperns wurde am Donnerstag keine Einigung erzielt. Die Gespräche wurden daraufhin vertagt und in eine Arbeitsgruppe ausgelagert. Gleichzeitig werden in innerzyprischen Gesprächen weitere offene Fragen geklärt, bevor eine internationale Konferenz sich mit den technischen Problemen einer Wiedervereinigung befasst. Die Gespräche waren erst am Montag wieder aufgenommen worden, nachdem bereits vorherige Versuche zur Konfliktlösung und Wiedervereinigung gescheitert waren.

Die Insel ist seit dem griechischen Militärputsch und der daraufhin folgenden Intervention der Türkei 1974 zwischen dem türkisch-zypriotischen Norden und dem griechisch-zypriotischen Süden geteilt. Bereits seit 1964 sind auf der Insel UN-Friedenstruppen stationiert.  Die völkerrechtlich anerkannte Republik Zypern umfasst theoretisch die ganze Insel, ist de facto aber auf den südlichen Teil beschränkt. Sie ist seit 2004 Mitglied der EU, deren Recht im Norden der Insel allerdings nicht gilt.

Die Wiedervereinigungsgespräche streben jetzt eine Föderation mit zwei gleichberechtigten Bundesstaaten an. Das Kernproblem bleiben dabei die Sicherheitsbedenken der Bevölkerung. Während die griechisch-zypriotische Bevölkerungsmehrheit von vielen Menschen im türkisch-zypriotischen Teil als Bedrohung wahrgenommen wird, gibt es im Süden Bedenken gegenüber der militärischen Präsenz der Türkei auf der Insel. An den Beratungen zwischen den VertreterInnen der Inselteile nahmen daher auch die Türkei, Griechenland und die ehemalige Kolonialmacht Großbritannien als Garantiemächte Zyperns teil.