Regierungspräsidium prüft: Wegen Niedrigstwasser bald Bootsfahrtbeschränkungen in Taubergießen?

Wegen Niedrigstwasser bald Bootsfahrtbeschränkungen in Taubergießen?

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bild zu Ausgetrockneten Wasserlauf im Taubergiessen 3.August  2022
Rinssaale im Taubergiessen 2022
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Regierungspäsidium Freiburg

Die Dürre setzt auch einem der letzten Rheinauenwälder des Rheins dem Taubergiessen extrem zu.

„So niedrige Wasserstände habe ich in den vergangenen 34 Berufsjahren noch nie erlebt“, berichtete Flussmeister Bernhard Walser vom Landesbetrieb Gewässer des RP. Er wies darauf hin, dass die Wasserläufe im Taubergießen von Rhein und Elz gespeist werden, die Zuflussmenge vom Rhein aber gesetzlich begrenzt und nicht beliebig zu erhöhen sei.

Da der Niedrigwasserstand  der Gewässer auch zu Verlagerung von Bootsverkehren führt, mahnt  Taubergießen-Rangerin Cosima Zeller:„Boote schrammen an der Gewässersohle entlang und beeinträchtigen damit Lebensräume von Fischen, Muscheln und Insektenlarven. Unter solchen Bedingungen sind Bootsfahrten deshalb nicht mehr naturverträglich“.

Deshalb werden so der Leiter der Umweltabteilung im Regierungspräsidium Winterhalter-Stocker Einschränkungen von Kanufahrten bei niedrigen Wasserständen geprüft.

Bettina Saier, Leiterin der Ökologischen Station im Taubergießen, erklärte, dass die Lebewesen in Flussauen von Natur aus zwar daran gewöhnt seien, starke Wasserschwankungen zu ertragen. Sollten langanhaltende sommerliche Niedrigwasserphasen aber zur Regel werden, werde sich sowohl die Gewässerökologie als auch die Gewässerqualität und die Artenzusammensetzung grundlegend ändern.

(kmm)