Türkisch-schwedischer Journalist in Spanien inhaftiert: Warum gerade Spanien der Türkei zur Hand geht

Warum gerade Spanien der Türkei zur Hand geht

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Proteste vor der türkischen Botschaft in Dublin
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In Spanien ist, etwas abseits der großen Öffentlichkeit, seit rund einem Monat ein weiterer Journalist mit einer drohenden Auslieferung an die Türkei konfrontiert. Hamza Yalcin, türkischer und schwedischer Staatsbürger, sitzt in Barcelona im Gefängnis, jetzt ist bei der spanischen Regierung auch der offizielle Auslieferungsantrag der Türkei eingegangen. In den nächsten 40 Tagen wird vom Justizministerium überprüft, ob diesem stattgegeben wird. Inhaltlich wird der Antrag dabei nicht bewertet, nur die Formalia werden geprüft. Anders als im Fall des deutsch-türkischen Schriftsteller und Journalist Doghan Akhanli wurde bei Yalcin die Haft nicht aufgehoben.

Dass beide in Spanien aufgrund der von der Türkei beantragten Interpol-Fahndung festgenommen wurden, ist kein Zufall, sagt unser Spanien-Korrespondent Ralf Streck. Vielmehr geht Spanien ähnlich vor und verlangt von ausländischen Behörden die Überstellung Verdächtiger ohne eine Prüfung der Vorwürfe und vor allem ohne die wiederholten Folterungen durch spanische Behörden in ihre Entscheidung einzubeziehen.