VW zahlt ca. 5,5 Mio. Euro wegen Zusammenarbeit mit Diktatur in Brasilien

VW zahlt ca. 5,5 Mio. Euro wegen Zusammenarbeit mit Diktatur in Brasilien

Der Volkswagen-Konzern hat sich in einem Vergleich darauf geeinigt, umgerechnet ca. 5,5 Mio. Euro zu zahlen. Das Geld geht teils an einen Opferverband und etwas mehr als die Hälfte wird an Menschenrechtsorganisationen gespendet. Im Gegenzug stellt die Staatsanwaltschaft drei Ermittlungsverfahren ein. Eine brasiliamische Untersuchungskommission und ein von VW beauftragter deutscher Historiker kamen zu dem Schluss, dass VW mit der brasilianischen Militärdiktatur von 1964 bis 1985 zusammengearbeitet hat. Der Werksschutz von Volkswagen do Brasil überwachte Mitarbeiter*innen und half Regime-Gegner und Gewerkschaftler in der Belegschaft ausfindig zu machen. Zum Teil wurden Verdächtige auch vom betriebseigenen Werkschutz festgenommen und in einen eigenen Haftraum gesperrt, den Mitarbeiter „Schweinestall“ nannten. Sie wurden anschließend der politischen Polizei übergeben. VW ließ auch außerhalb des Werks für die Diktatur spitzeln. So ist bekannt, dass der spätere brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva als Gewerkschaftler von VW überwacht wurde, obwohl er kein Mitarbeiter des Unternehmens war. Lula hatte unter anderem Streiks organisiert. Insgesamt sollen 7 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von VW Opfer der Zusammenarbeit des Konzerns mit der Diktatur geworden sein.

 

Die Chefin der Rechtsabteilung von VW, Hiltrud Werner sprach im Zusammenhang mit der Zahlung von Verantwortungsbewußtsein und Transparenz. Ein wenig dürften da aber auch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der öffentliche Druck dem Verantwortungsbewusstsein auf die Sprünge geholfen haben.