Vorwürfe wegen Menschenrechtsverletzungen gegen Volkswagen do Brasil

Vorwürfe wegen Menschenrechtsverletzungen gegen Volkswagen do Brasil

Der für Arbeitsrecht zuständige brasilianische Staatsanwalt Rafael Garcia Rodrigues geht davon aus, dass auf einer Farm im Amazonas, die ein Tochterunternehmen von Volkswagen do Brasil war, in den 70-ger und 80-ger Jahren Sklavenarbeit geleistet wurde. Nach Gesprächen mit Anwält*innen des Tochterunternehmens von VW forderte der Staatsanwalt weitere Dokumente an.

 

Die Fazenda Rio Cristalino, auch als Fazenda Volkswagen bekannt, besaß 1390 Quadratkilometer Land. Zur Veranschaulichung: 1390 km² würden einem Quadrat mit mehr als 37 km Seitenlänge entsprechen. Auf der Fazenda wurde Viehzucht betrieben. 300 Menschen waren auf dort regulär beschäftigt. Hinzu kam eine unbekannte Zahl von Leiharbeitern, die Rodungen vornahmen. Die Vorwürfe beziehen sich auf den Umgang mit den Leiharbeitern. Bewaffnete Wachleute sollen die Leiharbeiter am Verlassen der Arbeitsstätte gehindert haben. Es soll ein System von Schuldknechtschaft geherrscht haben. Die Hygienebedingungen in den Unterkünften waren unzureichend und es fehlte an Trinkwasser. Am 29. September wird es in dem Fall eine Anhörung geben. Dann wird auch eine schriftliche Stellungnahme von Volkswagen do Brasil erwartet. Der Staatsanwalt Rodrigues geht davon aus, dass die betroffenen ehemaligen Leiharbeiter eine Entschädigung erhalten werden.