Humanität gegen NS-Diktatur: Von einem, der eben nicht zum "furchtbaren Juristen" wurde

Von einem, der eben nicht zum "furchtbaren Juristen" wurde

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Heinz Drossel zu Besuch bei einem Bekannten
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Foto: Wolfgang Dästner

Als andere um der Karriere willen oder aus anderen Gründen in Nazi-Organisationen eintraten, verweigerte er sich, einer Jüdin und einer jüdischen Familie half er entscheidend auf der Flucht, sowjetische Kriegsgefangene, denen die Erschießung drohte, ließ er entkommen, weil er seine Leute vier Tage vor Kriegsende nicht auf ein Himmelfahrtskommando schicken wollte, wurde er zum Tode verurteilt und nur wegen des Kriegsendes nicht hingerichtet, kurzum Heinz Drossel war anders als die meisten deutschen Juristen seiner Generation. Erinnert sei etwa an den fast gleichaltrigen und ebenfalls stark katholisch geprägten Juristen und späteren Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Hans Filbinger, auf den das Schlagwort von den "furchtbaren Juristen" im 3. Reich zuerst bezogen wurde.

Am 21. September wäre Heinz Drossel 100 Jahre alt geworden. Radio Dreyeckland sprach mit dem Koordinator der regionalen Arbeitsgruppe Baden-Württemberg des Vereins Gegen Vergessen, für Demokratie e. V. Wolfgang Dästner, der Heinz Drossel noch persönlich gekannt hat.

Aufgeschrieben hat Heinz Drossel seine Erinnerungen in:

  • Die Zeit der Füchse. Waldkircher Verlagsgesellschaft, 2001, ISBN 3-873885-338-6.