Dietenbach Energiekonzept im Hauptauschuss am 6.12.21: Vergabekriterien für Wärmekonzept Dietenbach passend gemacht? Stadtverwaltung will Presse Auskunftspflicht an RDL nicht nachkommen

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Vergabekriterien für Wärmekonzept Dietenbach passend gemacht? Stadtverwaltung will Presse Auskunftspflicht an RDL nicht nachkommen

Vergleich V4mit V4.png

Schaubildvergleich der Varianten 2 und 4
Finde den Fehler der Wasserstofffabrik Propagandisten
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Expertekreis Energie & Archtitekten

Gestützt auf eine Mehrheit der Räte des Gemeinderates vom 30.11.21, die – nachträglich !– die Ausschreibung eines 65-Grad Wärmenetzes für den neuen Stadtteil Dietenbach mit einer Abnahmeverpflichtung des Heißdampfes einer Wasserstofffabrik genehmigten, scheint die Stadtverwaltung offenkundig das gegen die Expertise örtlicher Expertinnen der Energie- und Architektenszene durchgeboxte Projekt auch durch Abschottung und Verweigerung von Information auch im Vergabe-Prozeß absichern zu wollen.
Ein umfangreicher Fragenkatalog von RDL zu beantworten wurde verweigert.

 


Weder will die Stadtverwaltung Antworten zum Zustandekommen eines, im Rahmen des mit Bundesmitteln geförderten H2-Wasserstofffabrik, Forschungsprojektes zur Implementation in örtliche Wärmenetze beantworten. Dort übernimmt   das Umweltschutzamt ein Teilprojekt für rd. 130.000€.
Das wäre schon deshalb auch von öffentlichen Interesse, weil die Wasserstofffabrik nicht nur den Stromverbrauch des ganzen Stadtteils mehr als verdoppelt, sondern auch weil die Ressource Wasser für die Elektrolyse sicherlich nicht wieder in das Grundwasser rückgeführt wird.
Ein entsprechendes hydrologische Gutachten läuft noch bis März 2022.
Auftraggeber ist wohl die untere Genehmigungsbehörde - also das Umweltschutzamt.
Die Stadtverwaltung in Form des Umweltschutzamtes kennt aber schon das Gutachten- Urteil vor Abschluß der Untersuchung mit den Messreihen bis März 2022.


Nämlich :

„in Bezug auf Variante V4 eine hinreichend gesicherte Prognose der wasserrechtlichen Genehmigungsfähigkeit bereits zum jetzigen Zeitpunkt besteht.“

So lautet die einzige wirkliche Antwort auf unsere Fragen – Interessant und hinsichtlich des Maßes der Gewissheit schon erstaunlich!

Wenn es nicht passt, wird dann jetzt schon der Druck auf passend gemacht getrimmt???

 


Der voreilige, weil unbedachte, Beschluß der Gemeinderatsmehrheit auf Druck des Leiters der PG Dietenbach Prof. Engel und des Leiters des Umweltschutzamtes, Klaus von Zahn, die beide auch den Vergabeentscheidung vorbereiten werden, ermuntert aber auch in einem weiteren Punkten zu erstaunlichen Vorgaben.

Nach nichtöffentlicher Vorberatung der Vergabekriterien zum dem im Hauptausschuß am Dienstag bekannt werdenden Konzept der Vergabe soll zu 50 % wirtschaftliche Kriterien zur Vergabeentscheidung beitragen.
Natürlich ist die Perspektive der Endnutzerinnen dabei nicht enthalten!
Es sei denn, mensch betrachtet einen jährlich Wärmepreis von 12 €/qm, der als KO-Kriterium gelten soll. Erst ab dieser Grenze wollen die Akteure der Stadtverwaltung, die Grenze der Belastbarkeit der Mieterinnen und selbstnutzenden Eigentumswohnungsinhaber sehen?
Bei bereits 1999 in der Solarsiedlung auf Vauban erreichten 7 €/qm??

 


Die möglicherweise mit 20 % bewerteten Klimaneutralitätskriterien sollen einen Bonus von 30 % durch den Verkauf von Wasserstoff (0.167 t CO² äquivalent/Megawattstunde (MWh)) außerhalb des Stadtteils angerechnet bekommen.


Es ist schon skurril, daß gleichzeitig der Photovoltaik Strom ein Malus von 0.4 Tonnen CO² äquivalent je MWh erhält. Genauso viel wie ein aus fossiler Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erzeugter Strom! Mit diesen Preisen geht er dann in die Kostenberechnungen ein.
Der verkaufte „grüne“ Wasserstoff soll aber bei Abgabe an Mobilität 0.399 t CO²/o.400t und bei Industrie- und Gasnetz je 240 tbewertet werden.
Ein ebenso merkwürdiger, wie interessanter Abschlag sind diese 30 % also !
Der scheint erkennbar auf die Gasnetze der Badenova ausgerichtet zu sein? Oder bestimmt nur ein Zufall?

Offenkundig werden wir noch einige Tricks der treibenden Verwaltungs-Akteure Prof. Dr. Engel und Klaus von Zahn erwarten dürfen, bei so gestrickten Vergabekriterien!

 



Von den Stadträten der überwältigenden Mehrheit des Gemeinderates scheint keine Kontrolle erwartbar.
Eher scheint hier das Gegenteil zu gelten: wie JUPI Fraktionschef Sumbert demonstrierte, als er lieber die von Zahn im Erörterungsprozeß kalt ausgebooteten Energieexperten für ihre Tonalität in deren Gegenüberstellungen zu den EGS-Planberechnungen bashte, statt sich mit deren massigen Sachargumenten auseinanderzusetzen.
Zu denen blieb auch schon Klaus von Zahn im kontroversen Webinar von 29.11.21 stumm!
Kein Wunder das die Schaubilder der EGS-Plan weder an RDL noch an die örtlichen Energieexpertinnen bisher ausgehändigt wurden.

 


Michael Menzel