Verfehlt die EU ihre Umweltschutz-Ziele? …oder ist ihr Ziel die Umweltzerstörung?

Verfehlt die EU ihre Umweltschutz-Ziele? …oder ist ihr Ziel die Umweltzerstörung?

Die Umweltzerstörung, Artenausrottung, Vergiftung und Vermüllung von Grundwasser und Flüssen, Emission von Klima-Gasen, nimmt in Europa nicht ab sondern unterm Strich weiter zu. Dies ergibt sich aus den aktuellen Zahlen des Berichts der Europäischen Umweltagentur (EEA). Dennoch behaupten die entscheidenden PolitikerInnen in Brüssel - vorneweg die neue Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen - , ihr Ziel sei der Schutz der Umwelt. Nur habe man dieses Ziel leider mal wieder "verfehlt".

Ursula von der Leyen hatte zu Beginn der sogenannten Weltklima-Konferenz, COP25 in Madrid, erklärt, nachhaltiges Wirtschaften solle Vorfahrt haben. Nun ist allerdings seit einem Vierteljahrhundert zu beobachten, daß diese sogenannten Weltklima-Konferenzen einzig und allein der Propaganda dienen, es werde etwas für den Klimaschutz getan - oder solle doch möglichst bald getan werden...

Je nach Perspektive können BeobachterInnen dieses Schauspiels annehmen, entsprechend des Narratives von der "westlichen Demokratie" sei es die Aufgabe von gewählten VertreterInnen der Völker, eine Politik im Sinne der Mehrheit zu betreiben. Und die Mehrheiten sind - trotz lautstarker rechtsextremistischer Kräfte wie etwa der AfD in Deutschland - nach wie vor eindeutig für den Schutz von Umwelt und Klima. Die entgegengesetzte Perspektive ist es, anzunehmen, daß wir im "Westen" in marktwirtschaftlichen Ökonomien leben. Gleichgültig, welche Bezeichnung man bevorzugt, ob Marktwirtschaft oder Kapitalismus: Aus dieser Perspektive betrachtet ist klar, daß Profitmaximierung die bestimmende Größe ist und nicht etwa Ziele, die von der Mehrheit der Menschen erhofft werden.

Nun ergibt sich aus dem Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) recht klar, ob sich Europa den Zielen des Umweltschutzes, des Klimaschutzes oder des Artenschutzes annähert oder sich hiervon immer weiter entfernt:

Nur einem kleinen Teil der gesetzlich geschützten Arten und Lebensräume in Europa geht es so gut, daß der EEA-Bericht ihre Situation als befriedigend bezeichnet. 77 Prozent der Arten und 84 Prozent ihrer Lebensräume seien hingegen von Versiegelung, landwirtschaftlicher Übernutzung und anderem Stress bedroht. Zwar seien - den gesetzlichen Vorgaben entsprechend - Meeresschutzgebiete und Naturparks ausgewiesen worden. Auch hätten sich einige Tierbestände erholt. Das EU-Ziel, den Schwund der Biodiversität bis 2020 zu stoppen, werde aber "voraussichtlich nicht erreicht". Dies ist ein wenig verschwurbelt formuliert und implizit setzt dieser Satz voraus, es gäbe real ein entsprechendes "EU-Ziel". In Klartext heiß dies jedoch: Der Schwund setzt sich Jahr für Jahr fort.

Auch in Hinblick auf das Wasser läßt der EEA-Bericht keinen Raum für Illusionen: Demnach steigt die Nitrat-Belastung des Trinkwassers und die Arten-Ausrottung wird durch die industrielle Landwirtschaft beschleunigt.

In Hinblick auf die Treibhausgas-Emissionen ist der EEA-Bericht jedoch irreführend: So heißt es darin, diese seien zwischen 1990 und 2017 um 22 Prozent gesunken. Andere Statistiken besagen sogar, die deutschen CO2-Emissionen seien bis Ende 2018 gegenüber 1990 um 30,8 Prozent gesunken (Siehe unsere "Richtigstellung" im Oktober). Tatsächlich jedoch sanken die klimaschädlichen Emissionen lediglich für wenige Jahre, nachdem 1990 die DDR-Altindustrie zusammenbrach und dort weitgehend von Kohle auf Gas umgestellt wurde. In den vergangenen 20 Jahren verharrte die CO2-Emission Deutschlands fast konstant auf dem Level von 800 Millionen Tonnen pro Jahr - dem Level der BRD und der alten Bundesländer vor dem Fall der Mauer. Und laut EEA-Bericht steigt der Endenergieverbauch derzeit sogar wieder, obwohl er seit 1990 trotz steigenden Bruttosozialprodukts stetig sank.

Und selbst wenn die Klimagas-Emissionen von Jahr zu Jahr gleich blieben - 800 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr oder insgesamt 900 Millionen Tonnen Treibhausgase allein von deutscher Seite: Diese Emissionen haben Jahr für Jahr eine zerstörerische Wirkung.

Dennoch erklärte Ursula von der Leyen am heutigen Mittwoch (4.12.2019) kess, sie wolle jetzt "messbare Ziele" setzen, um Veränderungen zu erreichen.

Kommentar.

Solange eine Mehrheit der Bevölkerung solchen Aussagen Glauben schenkt und im Zustand der von Unterhaltungs-Industrie und sogenanntem Sport beförderten Narkotisierung verharrt, wird der kollektive Selbstmord der Menschheit immer wahrscheinlicher.