UN-Klimaverhandlungen mit umstrittenem Kompromiss zu Ende gegangen

UN-Klimaverhandlungen mit umstrittenem Kompromiss zu Ende gegangen

Am Sonntag ging die UNO-Klimakonferenz nach zwei Wochen Verhandlungen zwischen den 194 Mitgliedstaaten im peruanischen Lima zu Ende. Wie üblich bei der jährlichen UN-Klimakonferenz mussten die Verhandlungen um zwei Tage verlängert werden, bis ein Kompromiss gefunden werden konnte. Es soll einen weiteren Schritt darstellen, um Ende 2015 in Paris ein Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Protokoll zu erarbeiten. Der Kompromiss wurde bereits in Presseerklärungen von Umweltschutzorganisationen und in Medienberichten als Minimalkonsens kritisiert.

Der BUND spricht von einer "herben Enttäuschung" in Lima und von einer Vereinbarung "auf kleinstem gemeinsamen Nenner", die die Welt keinen Schritt weiterbringe. Es fehle an politischem Willen bei vielen Staaten. Der BUND bemängelt insbesondere, dass nicht einmal für die Zeit bis 2020 Verpflichtungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen vereinbart wurden.

Insbesondere scheiterte wie schon in den vergangenen Jahren der Versuch, die sogenannten Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien der Gruppe der Industrieländer mit verbindlichen Klimaschutzzielen anzuschliessen. Bei der Erarbeitung des sogenannten Kyoto-Protokolls in den Neunzigerjahren stiessen noch die USA, die EU, Russland und Japan den grössten Teil der weltweiten Treibhausgasemissionen aus. Inzwischen sind die sogenannte Schwellenländer für einen grossen und schnell wachsenden Teil der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Auch scheiterte laut der Tageszeitung der Versuch, reiche sogenannte Entwicklungsländer wie etwa Saudiarabien dazu zu verpflichten, die ärmeren Länder bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.

Seit Jahren verhandeln die Mitgliedstaaten der UNO-Klimakonferenz vergebens über einen neuen Klimavertrag. Das Kyoto-Protokoll sollte 2012 auslaufen, wurde aber ohne schärferen Verpflichtungen bis 2015 mit dem Ziel verlängert, die Zeit bis zum Nachfolgevertrag zu überbrücken.