Tschibo 2. Zeichner des unabhängigen Brandschutz- u. Gebäudeinspektionsabkommen

Tschibo 2. Zeichner des unabhängigen Brandschutz- u. Gebäudeinspektionsabkommen

Ob der erneute Brand in der Todesfalle für über 300 Beschäftigte der Ali Enterpriseses in Karatschi die Entscheidung beschleunigt hat, ist ungewiss. Jedenfalls hat der Einzelhändler Tschibo nach dem Erstunterzeichner PVH (Eigentümer von Calvin Klein und Tommy Hilfiger) seine Unterschrift unter das gemeinsam mit bangladeschischen Gewerkschaften und Arbeitsrechtsorganisationen von der Clean Clothes Campaign (CCC), das International Labor Rights Forum (ILRF), die IndustriALL Global Union, das Worker Rights Consortium (WRC) and das Maquila Solidarity Network (MSN) erarbeite Vereinbarung gesetzt, um ein wohl bahnbrechendes  Gebäude- und Brandschutzprogramm in bangladeschischen Textilfabriken umzusetzen.

An Fabrikbränden sterben Tausende TextilarbeiterInnen weltweit, oft eingesperrt um Lieferfristen für international tätig Einzelhändler zu erfüllen. Seit dem Einsturz der Spectrum-Fabrik im Jahr 2005, aus dem das Markenunternehmen Zara bezogen hatte und bei dem 64 Menschen zu Tode kamen, hat die CCC auf die Situation des Arbeitsschutzes in Bangladesch aufmerksam gemacht. Das vereinbarte Programm könnte Hunderttausende ArbeiterInnen schützen, die derzeit unter gefährlichen Bedingungen arbeiten.

Das Programm sieht die Durchführung unabhängiger Gebäudeinspektionen, Schulungen über ArbeiterInnerechte, Veröffentlichung von Zulieferlisten und eine bereits lange überfällige Überarbeitung der Sicherheitsstandards vor. Es ist sowohl transparent als auch umsetzbar und einzigartig darin, dass es von allen zentralen Vertretern der bangladeschischen und internationalen Gewerkschaftsbewegung getragen wird. Die Gewerkschaftsvertreter und Arbeitsrechtsorganisationen rufen jetzt alle großen Marken der Branche auf, sich mit ihrer Unterschrift der Initiative anzuschließen, um deren schnelle Umsetzung sicherzustellen.

siehe auch: Interview mit Lars Stubbe zu Brand in Karatschi