Tausende Südsudanesen sitzen an der Grenze zu Uganda fest

Tausende Südsudanesen sitzen an der Grenze zu Uganda fest

Während die Evakuierung der deutschen Staatsbürger aus dem Südsudan nach den heftigen Gefechten in der Hauptstadt Juba abgeschlossen ist, sind zehntausende Südsudanesen sich selbst überlassen und sitzen an der Grenze zu Uganda fest. Das UN-Flüchtlingshilfswerk teilte gestern mit, das wohl mehr als 20.000 Menschen an der Grenze festsitzen. Dort werden sie von ugandischen Soldaten an der Flucht gehindert. Eine Grenzöffnung ist sehr unwahrscheinlich.

Ein erneuter Bürgerkrieg scheint mittlerweile unumgänglich, nachdem die Truppen des Präsidenten Salva Kiir und die des Vizepräsidenten und ehemaligen Rebellenführers Riek Machar sich in der Hauptstadt seit gut einer Woche erbittert bekämpfen. Der letzte Bürgerkrieg des jüngsten Staates der Welt ist noch kein Jahr her, dieser endete mit einem Friedensabkommen und einer Einheitsregierung von Kiir und Machar.

Zuletzt hatte Präsident Kiir eine Waffenruhe ausgerufen, Machar hatte verkündet, sich daran halten zu wollen. Nachrichtenagenturen berichteten dennoch von anhaltenden Feuergefechten. Auch der UN-Sicherheitsrat hatte diese Woche über die Zustände im Land beraten, konkrete Maßnahmen gab es allerdings (wie immer) nicht.

Erst 2011 hatte das Land sich vom Sudan abgespalten – auch das nach einem 20 Jahre dauernden Bürgerkrieg.