Österreich: Tirol macht wegen kritischem Bericht Druck auf Zeitschrift

Österreich: Tirol macht wegen kritischem Bericht Druck auf Zeitschrift

Als „Drohung gegen Journalisten“ bezeichnete dDer Herausgeber des Magazins profil, Christian Rainer die Aufforderung der Tiroler Landesregierung, die Stellungnahme des Landes zu einem kritischen Artikel binnen 24 Stunden abzudrucken. Die Landesregierung will die Fristsetzung aber nicht als Ultimatum, sondern lediglich als „Aufforderung“ verstanden haben. In dem Artikel geht es um die Gründe warum in dem Tiroler Skiort Ischgl Besucher*innen aus 45 Ländern aus vier Kontinenten angesteckt wurden. So das Magazin profil in seiner Ausgabe vom Samstag. Nach profil setzten die Tiroler Behörden einen Erlass des Innenministeriums vom 29. Februar wonach Kontaktpersonen von Infizierten zu isolieren seien, nur mit Verzögerung und unvollständig um. Am 5. März war bekannt geworden, dass sich 14 Tourist*innen aus Island, die zuvor in Ischgl gewesen waren, mit Covid-19 angesteckt hatten. Dabei machten die isländischen Behörden klar, dass die Tourist*innen bereits in Ischgl infektiös waren. Die Tiroler Behörden reagierten erst einen Tag später und es kam nur eine Mitarbeiterin eines Hotels in Quarantäne. Auch der Krisenstab des Bundes habe trotz Warnungen aus Island und kurz darauf aus Dänemark in den folgenden Tagen nicht reagiert,. Das Gebiet um Ischgl wurde erst am 13. März zum Risiko-Gebiet erklärt, nachdem in Österreich klar wurde, dass eine Erklärung des deutschen Robert Koch Instituts unmittelbar bevorstand.

 

Das Land Tirol erklärt nun, die Definition der Kontaktpersonen in dem Erlass vom 29. Februar sei mittlerweile geändert worden. Demnach galt es nur noch Menschen zu isolieren, die Kontakt hatten und Symptome zeigten. Das habe das Land getan. Dienst nach Vorschrift bzw. nach verwässerter Vorschrift.