Österreich: Fernsehmoderator wehrt sich gegen rechte Kampagne

Österreich: Fernsehmoderator wehrt sich gegen rechte Kampagne

Der ORF-Moderator Armin Wolf wird derzeit von der rechtslastigen FPÖ auf das heftigste angegriffen. Anlass war ein Interviewgespräch mit dem Spitzenkandidaten der FPÖ für die Europawahlen, Harald Vilimsky. Während des Interviews zeigte Wolf Vilimsky ein Plakat der Jugendorganisation der FPÖ. Auf dem Plakat steht: „Tradition schlägt Migration“. Ein blondes Paar in Tracht ist abgebildet, um das herum eine Gruppe seltsamer Gestalten mit langen Nasen zu sehen ist. Als Vilimsky das Plakat ganz in Ordnung fand, zeigte Wolf eine Abbildung aus der Nazi-Zeitung „Der Stürmer“. Darauf ist die Karikatur eines Juden zu sehen, der genau die gleiche Nase hat wie die Gestalten auf dem Plakat und ihnen auch sonst ähnelt. Nach diesem Vorhalt drehte die FPÖ den Spieß um. Die FPÖ-Politikerin Ursula Stenzel verglich das Interview mit einem Auftritt beim „Volksgerichtshof“. Der FPÖ-Politiker und Vorsitzende des ORF-Stiftungsrates Norbert Steger sagte, an Stelle von Wolf würde er "ein Sabbatical nehmen, auf Gebührenzahler-Kosten durch die Welt fahren und mich neu erfinden". Wolf hat nun auf seinem Blog geantwortet, dass er nicht vorhabe eine Auszeit zu nehmen. Auch die spontane Empörung bei der FPÖ nach dem Interview hält Wolf für nicht echt. Anscheinend habe Vilimsky einen Eklat gesucht. Zum Beweis verweist Wolf auf ein professionell gemachtes Wahlvideo der FPÖ, das nur wenige Stunden nach dem Interview erschien. In dem Wahlvideo tritt auch eine Fernsehmoderatorin auf. Ihr Name lautet: „Armina Wolf“.