Sogenannte Schlepper: fast 600 Anklagen allein in Österreich

Sogenannte Schlepper: fast 600 Anklagen allein in Österreich

In Österreich hat sich die Zahl der Anklagen gegen sogenannte Schlepper im Vergleich zum Vorjahr auf 590 fast verdoppelt. Am stärksten war der Anstieg demnach in den Sommermonaten Juli, August und September, als allein mehr als 240 neue Anklagen erhoben wurden. Darüber hinaus saßen am 30. Oktober 261 Personen in Untersuchungshaft, die der Schlepperei beschuldigt werden. Österreich geht derzeit besonders hart gegen Personen vor, die Flüchtlinge in das Land bringen. So wurden gestern drei Männer zu Haftstrafen zwischen 15 Monaten und 2 Jahren ohne Bewährung verurteilt, weil für eine größere, organisierte Fluchthelfergruppe an der Unterbringung und Weiterreise von Flüchtlingen beteiligt waren. Einer der drei soll außerdem für die Flüchtlinge übersetzt haben, er stammt selbst aus dem Irak. Ein Anwalt der drei erklärte, es sei klar, dass es sich bei seinen Mandanten um „kleinste Rädchen“ handele. Derweil kündigte die österreichische Innenministerin Johanna Mikl-Leitner von der konservativen ÖVP an, es solle nun doch ein Zaun an der österreichisch-slowenischen Grenze gebaut werden. Die Koalitionspartner von der SPÖ schließen nach wie vor Grenzsicherungsmaßnahmen aus.