Aufnahmen in sozialen Medien belegen eine Demonstration vor dem Rathaus von Berdjansk, nachdem die Stadt am Sonntag von russischen Truppen eingenommen wurde. Die Teilnehmer*innen rufen den anwesenden russischen Soldaten zu, sie sollten nachhause gehen. Einige schwenken ukrainische Fähnchen. Dann singen sie etwas was sich anhört wie die ukrainische Nationalhymne. Die Stadt Berdjansk am Asowschen Meer gilt als fast ausschließlich von ethnischen Russinnen bewohnt.

Proteste gegen den Krieg gibt es auch weiter in Russland. Laut Frankfurter Rundschau hat der Stadtrat des Moskauer Bezirks Khamovniki den Krieg als „wahnsinnig“ und „ungerechtfertigt“ verurteilt. Bereits am Samstag hatte der Abgeordneter der Kommunistischen Partei Russlands Michail Matwejew den Krieg verurteilt. Die kommunistische Partei hatte den Antrag eingebracht, die Rebellengebiete in der Ukraine anzuerkennen und stimmte in der Duma für die Anerkennung. Mit Bezug darauf twitterte Matwejew, er habe für einen Schutzschild für den Donbass gestimmt, nicht aber für die Bombardierung von Kiew.

Indessen geht der Krieg in der Ukraine mit unverminderter Intensität weiter. Nach ukrainischen Angaben sind heute Morgen russische Fallschirmspringer in der zweitgrößten ukrainischen Stadt Kharkiv gelandet. Gestern war Kharkiv mit Raketen beschossen worden, wobei mindestens 21 Menschen starben. Der Beschuss wurde auch in der Nacht fortgesetzt.