RP bestätigt: Einschüchternde Hausordnungen kommen von European Homecare

RP bestätigt: Einschüchternde Hausordnungen kommen von European Homecare

Das Regierungspräsidium Freiburg hat bestätigt, dass die einschüchternden "Hausordnungen", die in der BEA in mehreren Sprachen auftauchten, von European Homecare verteilt worden sind. In dem 'verkürzten Sprechzettel zur Begrüßung' wird behauptet, dass die Asylanträge derjenigen abgelehnt würden, die die Regeln nicht befolgen (RDL berichtete). Laut RP sei der betreffende Zettel "sofort korrigiert" worden. "Wir haben EHC nochmals darauf angesprochen. EHC hatte den Fehler bereits selbst bemerkt und sofort reagiert", so der Pressesprecher des Regierungspräsidiums. BewohnerInnen der BEA berichten allerdings das Gegenteil: Ihnen zufolge wurden die falschen Hausordnungszettel noch immer nicht ausgetauscht (Stand 23.9.).

Demnach scheint es mit der Kontrolle der BEA-Dienstleistungsunternehmen noch zu hapern. Für sie wäre eigentlich das Regierungspräsidium Freiburg zuständig, ebenso wie für offizielle Hausordnungen.

Das Unternehmen European Homecare ist deutschlandweit im Geschäft mit Verwaltungsdienstleistungen in Flüchtlingsunterkünften. Mit dem Skandal um die Misshandlung von Flüchtlingen durch Securities in einer von European Homecare verwalteten Unterkunft in Essen kam die Firma im Herbst 2014 in Verruf.

Update: Nach gesicherten Informationen wurden die BewohnerInnen der BEA wurden am 25. 09. dazu aufgefordert, die problematischen Hausordnungs-Zettel abzugeben. Sie erhielten weder eine Erklärung noch andere, korrekte Hausordnungen. Dies widerlegt die Darstellung des Regierungspräsidiums, wonach European Homecare den Fehler sofort bemerkt und korrigiert hätte. Es fällt auf, dass die (halbherzige) Korrektur vielmehr erst nach der öffentlichen Kritik und vor allem kurz vor dem Besuch des Gemeinderats in der BEA erfolgte.