Proteste nach Brand in Flüchtlingscamp auf Lesbos

Proteste nach Brand in Flüchtlingscamp auf Lesbos

Im Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos ist bei einem Brand mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen spricht dagegen von zwei Toten, einer Frau und ihrem Kind. Nach dem Brand kam es zu gewaltsamen Protesten gegen die Polizei. Grund dafür war laut der Nachrichtenagentur AFP Wut über das späte Eintreffen der Feuerwehr.

Teile des Camps sind seit dem Brand und dem folgenden Polizeieinsatz unbewohnbar. Am gestrigen Sonntagabend wurden deshalb vor allem Familien mit kleinen Kindern aus dem Lager evakuiert.

Das Lager auf Lesbos ist, wie alle anderen Lager auf den griechischen Inseln, seit Jahren völlig überfüllt. Ursprünglich für 3000 Menschen ausgerichtet leben dort derzeit 12.000 Personen, die nicht aufs Festland verlegt oder auf andere europäische Staaten verteilt werden. Allein im August kamen mehrere Hundert Personen pro Tag auf Lesbos an.

Die Bürgermeister der Ägäis-Inseln, auf denen Lager errichtet wurden, fordern seit Jahren mehr Unterstützung vom griechischen Staat und der Europäischen Union.