Polen: Regierung wird die Einrichtung eines Schwangerschaftsregisters vorgeworfen

Polen: Regierung wird die Einrichtung eines Schwangerschaftsregisters vorgeworfen

Am Freitag unterzeichnete der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski einen Erlass, der eine Ausweitung der zentralen Erfassung von Gesundheitsdaten beinhaltet. Erfasst werden sollen auch Daten zu Allergien, Blutgruppe und eben Schwangerschaft. Darauf warf die linke Abgeordnete Agnieszka Dziemianowicz-Bak der Regierung die Einrichtung eines Schwangerschaftsregisters vor. „Ein Schwangerschaftsregister in einem Land mit einem nahezu totalen Abtreibungsverbot ist erschreckend“ sagte die Abgeordnete am Montag. Befürchtungen wurden laut, dass sich Polizei und Staatsanwaltschaften an die Fersen von Frauen heften, bei denen auf eine Schwangerschaft keine Geburt erfolgte, weil sie im Ausland abgetrieben haben, eine Abtreibungspille benutzten oder eine Fehlgeburt hatten. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums versuchte zu beschwichtigen. Nur medizinisches Personal solle Zugang zu den Daten haben und angeblich folgt Polen mit dem Register einer Anforderung der Europäischen Union. Hierzulande hat man allerdings von einem zentralen Register zur Erfassung von Schwangerschaften noch nichts gehört.