"In Moira zu leben macht uns alle krank. Am morgen wachst du zusammengepfercht in einem Zelt oder Kontainer zwischen anderen Menschen auf. Es stinkt und ich hasse es, mich nicht richtig waschen zu können. Im Winter ist es eiskalt. Alles ist nass. Du wachst auf und kannst deine Glieder nicht bewegen. Und du bist voller Asche. Letzten Winter verbrannten wir Papier und Plastic um Wärme zu schaffen. Es ist, als seien wir keine menschen."

Dies erklärt eine betroffene Person in einem Statement von internationalen und griechischen Initiativen, Gruppen und NGOs, die unter dem Bündnis Open the Islands auf die Situation für Flüchtende im Winter auf den ägäischen Inseln aufmerksam machen.

Letztes Jahr war Moira auf der Insel Lesvos mit Schnee überdeckt – sechs Menschen starben in dieser Zeit in dem Internierungslager. Der Zugang zum Hotspot ist für Aussenstehende unmöglich und noch heute warten Angehörige auf die Details zu den Todesfällen.
Die Zustände auf den Inseln seien momentan unerträglich, erst anfgang des Monats starb wieder ein fünf jähriges Mädchen aus unerklärten Gründen – seit Freitagabend protestieren die Gefangenen von Moira erneut. Auf anderen ägäischen Inseln sind die Zustände ähnlich erschrekcend. Schon anfang des Monats berichtete Radio Dreyeckland über die Situation des völlig überfüllten Hotspots auf der Insel Samos.
Über 100 solidarischen Gruppen und Organisationen unterzeichneten nun Forderungen an die griechischen Behörden, die EU Kommision und EU Staaten um die Situation auf den Inseln zu verbessern. Wir sprachen mit einer Aktivistin, welche in einer der Unterschreibenden gruppen tätig ist, nicht aber stellvertretend für das gesamte Bündnis spricht.

Wenn ihr euch solidarisch mit dem Kampf gegen die Hotspots und der Situation auf den ägäischen Inseln zeigen wollt, dann verwendet den Hashtag #opentheislands und schaut morgen auf twitter vorbei.
Und folgt Arash Hampay für mehr Information über die Proteste in Mytilini.