Mitläufer, Meisterdieb, SS-Soldat: der Roman "Ein weißes Land" von Sherko Fatah

Mitläufer, Meisterdieb, SS-Soldat: der Roman "Ein weißes Land" von Sherko Fatah

Aus dem Bagdad der 30er Jahre auf die Schlachtfelder des zweiten Weltkriegs führt uns der Autor Sherko Fatah mit seinem Roman „Ein weißes Land“. Vor dem Hintergrund eines häufig übersehenen Kapitels deutsch-arabischer Geschichte erzählt er von einem Mitläufer und Wendehals.///Muslimische Soldaten kämpften in Sondereinheiten der Waffen-SS und der Großmufti von Jerusalem pflegte in den 30er und 40er Jahren rege Kontakte nach Berlin – es sind reale historische Hintergründe wie diese, die der deutsch-kurdische Schriftsteller Sherko Fatah in seinem Roman „Ein weißes Feld“ verarbeitet. Entstanden ist ein detailreiches Werk, das wie ein Abenteuerroman daherkommt, im Laufe der Geschichte aber die Finger in viele Wunden legt, die auch heute noch weit offen sind. Ein Buch, das zwar für den diesjährigen Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, ihn aber vielleicht genau wegen seiner aufklärerischen Absichten nicht bekam. Tobias Lindemann hat „Ein weißes Land“ gelesen