Frankreich: Macrons Wirtschaftsreformen gehen besonders zulasten der 5 Prozent Ärmsten und zugunsten der 5 Prozent Reichsten

Macrons Wirtschaftsreformen gehen besonders zulasten der 5 Prozent Ärmsten und zugunsten der 5 Prozent Reichsten

In Frankreich geht die Wirtschaftspolitik von Präsident Emmanuel Macron besonders zulasten der 5 Prozent Ärmsten und zugunsten der 5 Prozent Reichsten. So lautet das Ergebnis einer Studie der wirtschaftspolitischen Denkfabrik OFCE, die dem Mitte-Links-Lager zugerechnet wird. Die Studie wurde am gestrigen Mittwoch veröffentlicht und analysiert die Steuer- und Sozialpolitik unter Macrons Präsidentschaft von 2018 bis 2020.

Wie die Tageszeitung "Le Monde" daraus zitiert, kommen die Massnahmen der Regierung vor allem den oberen 50 Prozent der französischen Bevölkerung zugute, sprich der oberen Mittelschicht und der Oberschicht und dabei besonders den Beschäftigten im Privatsektor. Sie seien besonders durch Steuererleichterungen bei der Einkommenssteuer, der Wohnsitzsteuer und den Überstunden begünstigt worden.

Die Reformen gingen demnach wiederum zulasten der wohlhabenderen Rentnerinnen und der unteren 15 Prozent der französischen Bevölkerung, hier vor allem wegen der Verschärfungen bei der Arbeitslosenversicherung und der Kürzungen beim Wohngeld. Einige Steuererleichterungen zielten jedoch darauf, die Kaufkraft der unteren Mittelschicht zu unterstützen, so die Studie.

Macrons Politik führe bei den ärmsten 5 Prozent der Bevölkerung zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen um mehr als 200 Euro jährlich. Bei den reichsten 5 Prozent der Bevölkerung wiederum führe seine Politik zu einem Anstieg des Einkommens von knapp 3.000 Euro jährlich.

(mc)