"100 Tage...": Kundgebung in Freiburg erinnert an Geiseln der Hamas und demonstriert gegen Antisemitismus

Kundgebung in Freiburg erinnert an Geiseln der Hamas und demonstriert gegen Antisemitismus

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Auf dem Boden ist ein Davidstern aus Tulpen gelegt, hinten rechts ist ein Transparent, dass sich gegen Terror der Hamas und Antisemitismus ausspricht und mit Israel solidarisiert, dahinter eine Antifa-Fahne. Linke Bildhälfte: Menschen nach links gerichtet
"100 Tage..." - Kundgebung in Freiburg
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JR Photography / RDL

Am vergangenen Samstag, den 13.1.24, fand auf dem Freiburger Europaplatz eine Kundgebung des neu gegründeten Freiburger Bündnis gegen Antisemitismus statt, unter dem Motto „100 Tage…“. So lange ist es am gestrigen Sonntag her gewesen, als die Hamas und weitere Terrorgruppen nach Israel eindrungen, 1200 Menschen massakrierten und rund 250 in den Gazastreifen verschleppten. Rund die Hälfte befindet sich immer noch in der Gewalt der Terroristen, worauf die Kundgebung aufmerksam machen wollte. Außerdem sollte ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt werden, in Anbetracht der rasant steigenden Fällen von Antisemitismus, von der Beratungsstellen regelmäßig berichten und der israelfeindlichen Aktivitäten antisemitischer Gruppen, wie „Palästina Spricht“, die in der Freiburger linken Szene immer weitere Räume besetzt.

Einige Redebeiträge beleuchteten das Datum aus verschiedenen Perspektiven.

Angefangen mit der Rede der Vorsitzenden der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Freiburg, Gabriela Schlesiger, die ein kritisches Licht auf das Ausblenden des frauenfeindlichen Aspekts der Anschläge von Hamas und Co durch viele Feminist*innen wirft. 5:51

Dr. Schilly, ein deutsch-israelischer Arzt, hielt den zweiten Wortbeitrag, in dem es um seine Erfahrungen geht, die er gesammelt hat, denn er lebte und arbeitete immer wieder in Israel: 10:30

Cornelia Haberlandt-Krüger, die Vorsitzende der Egalitären Chawurah Gescher, näherte sich dem Thema aus einer religiösen Blickrichtung. 8:11

Ein weiterer reflektierter Beitrag wurde durch Christian Kröper von Urbanes Freiburg für das Referat gegen Antisemitismus (Stura Uni Freiburg) ergänzt. 4:13

Selbst wenn die Folgen der militärischen Reaktion Israels im Gazastreifen für die palästinensische Bevölkerung katastrophal sind, und Trauer und Wut der Angehörigen aus Gaza nachvollziehbar und berechtigt, wird bei den pro-palästinensischen Protesten, die auch in Freiburg stattfinden, der 7.10.23 als Auslöser ausgeblendet und häufig zu einer - mitunter sogar gerechtfertigten - Reaktion der Hamas umgedeutet, Geschichtsrevisionismus und Terrorverharmlosung betrieben und antisemitische Narrative in den Diskurs forciert. Über die Aktivitäten von Palästina Spricht ging unter anderem der Redebeitrag des zur Kundgebung aufrufenden Freiburger Bündnisses gegen Antisemitismus. 5:34

Myri Turkenich von Defend Israeli Democracy (DID, Bewegung die gegen die Justizreform in Israel demonstriert und aufgrund der Ereignisse pausiert) trug auf der Kundgebung in Freiburg beispielsweise ihren Erfahrungsbericht ihrer Israel-Reise Ende letzten Jahres vor und verdeutlichte, dass es den Angehörigen und Freund*innen der von der Hamas Verschleppten vor allem darum ginge, dass diese frei gelassen werden und wieder nach Hause kommen. 9:02

Lili von DID schilderte einen übersetzten Bericht aus Israel, über den Gesundheitszustand der Geiseln. 7:26

Ruth Geiss-Friedländer von der Egalitären Chawurah Gescher erzählte, wie sie den 7.10.23 wahrgenommen hat: 4:20

Sylvia Schliebe, Vorsitzende des jüdischen Bildungsvereins Gescher Ha Chaim e.V. trug eine Kindergeschichte vor. 5:18

Am 27. Januar 2024 soll die nächste Aktion des Freiburger Bündnisses gegen Antisemitismus stattfinden, dann im Rahmen des Gedenkens an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.