Krise im KG IV - was passiert mit dem Fachschaftsraum?

Krise im KG IV - was passiert mit dem Fachschaftsraum?

Was wäre das KG IV ohne seinen Fachschaftsraum? Vermutlich um einiges sauberer. Aber auch viel weniger gemütlich, wenn es nach den Historiker*innen, Politiker*innen und Soziolog*innen geht. Die Studierenden dieser drei Fachbereiche teilen sich den Raum 4004 in dem kleinen Kollegiengebäude am Platz der Universität, gegenüber der Mensa Rempartstraße, in dem sich auch die Bibliothek der drei Fächer sowie der Anglistik befindet, und um das sich somit das halbe studentische Leben der Freiburger Geisteswissenschaftler*innen dreht – nicht zuletzt wegen des Kaffeeverkaufs, den die Fachschaften dort täglich zur Mittagszeit organisieren. Und zu einem gutenZapatistenkaffee gehört ein ranziges Sofa in dem rot gestrichenen und über und über mit politisch inkorrekten Parolen beklebten Fachschaftsraum wie das Lenzkircher Bier zur Fachschaftssitzung.

Das sahen Hausmeister und Brandschutzbeauftragter der Uni Freiburg offensichtlich anders. Bei einer Begehung des Gebäudes, zu der die Fachschaftler*innen wohl nicht ganz aufgeräumt hatten, waren diese von dem Zustand des Raumes regelrecht entsetzt. Überall leere Flaschen, der Mülleimer hingegen schon seit Tagen nicht gelehrt, der Notausgang von einem Regal zugestellt, Sofas und Teppich somit schwer brandschutzgefährdet, ja es seien gar Mäuse gesichtet worden, so die Gerüchte. Angesichts dieser eklatanten Sichterheits- und Hygienemängel sah der Hausmeister sich offenbar genötigt, das Rektorat der Uni in Person von Sina Plettenberg, der Referentin für studentische Angelegenheiten, zu informieren, die den Raum erst unverzüglich schließen wollte. So weit kam es dann bislang doch noch nicht. Wieland Teichmann, der Fakultätsassistent der philosophischen Fakultät, und ein Geschichtsprofessor informierten die Fachschaft Geschichte darüber, dich sich mit Herrn Teichmann und einem Vertreter der Politikfachschaft bereits getroffen und von sich aus angeboten haben, den Raum aufzuräumen und zu renovieren.

Die Soziologiefachschaft legt hingegen weniger Wert auf Diplomatie denn auf ihren Anspruch, als studentische Statusgruppe ernst genommen zu werden. Dass Entscheidungen über den Raum 4004 über den Kopf der Fachschaftler*innen hinweg getroffen werden sollen und diese nur über Umwege davon erfuhren, halten sie für keine faire Kommunikation von Seiten der Uni. Nun reiben sich im KG IV seit einiger Zeit zwei Fronten aneinander, von denen die eine quasi realpolitisch und dem Rektorat entgegenkommend retten will, was am Fachschaftsraum noch zu retten ist – ihrer Ansicht nach gibt es in der Causa FS-Raum keinerlei Probleme -, und die andere nun für einen angemessenen Dialog zwischen Studis und Verwaltung kämpft.

So hat die Fachschaft A.Ge.Soz., also die Soziologie, nun eine Stellungnahme verfasst, in der sie darauf hinweist, dass die Ordnung im KG IV-Fachschaftsraum prinzipiell eigentlich nur die drei betroffenen Fachbereiche interessieren dürfte und sie bezüglich der Sicherheitsmängel gerne direkt in die Kommunikation über die Zukunft des FS-Raums eingebunden worden wären. Dieser Stellungnahme hat sich zwar auch die Politik angeschlossen, nicht jedoch die Geschichte, die mit Herrn Teichmann gute diplomatische Beziehungen pflegt.

Zwei Vertreter*innen der Politik- und der Soziologiefachschaft, Rouven und Isa, ersterer von der realpolitischen, letztere von der kämpferischen Front, habe ich letzte Woche mal ein bisschen ausgequetscht - von den Histos wollte sich mir gegenüber leider niemand äußern. Ihr hört nun die zwei Interviews mit Rouven und mit Isa.