AktivistInnen haben am heutigen Dienstag morgen aus Protest einen Banner vor der Ausländerbehörde Freiburg ausgehängt mit der Aufschrift: "Scheissverein – Abschiebebehörde wegboxen". In einer Presseerklärung heisst es, sie wollten mit der Aktion einen "wichtigen Akteur im gewalttätigen System von Grenzsicherung, Abschiebung und behördlichen Rassismus" angreifen. Sie kritisieren insbesondere die fehlende Selbstbestimmung im deutschen Asylsystem, und insbesondere die mangelnde Privatsphäre in Sammelunterkünften, den Arbeitsverbot, den Ausschluss von Bildung, die fehlenden Perspektiven für Menschen mit einer sogenannten "Duldung" und die Angst vor Abschiebung und Polizeigewalt.

Die Sprache der Verlautbarungen ("angreifen") scheint immer umgekehrt proportionaler zur Relevanz der sicherlich gut gemeinten wie notwendigen Aktion zu werden. Die Aktion soll als Hinweisaktion für SCHENGENPARTY CRASHEN! im Oktober dienen.
"Lasst uns im Oktober in Aachen das Grenz- und Abschottungsregime Europas angreifen und rassistische Behörden "wegboxen"".Denn: "Wir wollen nicht daran teilhaben, wie sich Europa im rassistischen Normalzustand einigelt. Das "wir" wird als Apell an "alle Menschen mit EU-Pässen" begriffen. Weil "wir" "tragen wir alle Verantwortung dafür, unseren Anteil an der Gewalt mit der weniger privilegierte Leute an der freien Wahl ihres Wohn- und Arbeitsorts gehindert werden, zu verringern."
Übrigens: Wär es nicht besser statt "Schengen" das Dublin-System und FRONTEX und dessen Autoren -  den EU Ministerrat - in den Focus der auch praktischen Kritik zu stellen?

(MC/ergänzt:KMM)