Jesidische Kinder noch immer schwer traumatisiert

Jesidische Kinder noch immer schwer traumatisiert

Auch nach dem Zusammenbruch der IS-Herrschaft in Syrien und dem Irak leiden jesidische Kinder und Jugendliche noch immer schwer unter den Folgen der Gewalt. Sie wurden verkauft, gefoltert, vergewaltigt und die Jungen als Kindersoldaten an die Front geschickt. Man erzählte den Kindern, dass ihre Familie sie töten würde, wenn sie zu ihnen weglaufen würden, weil sie zum Islam übergetreten seien.

 

Amnesty International hat eine Studie über die mittlerweile befreiten Kinder und Jugendlichen gemacht. Zum Beispiel erzählte die heute 14-jährige Randa, sie sei 5 Jahre beim IS gewesen. Dabei sei sie so oft weiterverkauft worden, dass sie sich nichtmehr erinnern könnte wie oft es gewesen sei. Schließlich wurde sie als Kind zwangsverheiratet und von ihrem Ehemann schwer geschlagen.

 

Amnesty fordert umfassende medizinische, psychologische und finanzielle Hilfe für die ca. 2000 befreiten jesidischen Kinder. Auch Schulbesuch sei sehr wichtig. "Diese Kinder waren systematisch dem Horror eines Lebens unter dem IS ausgesetzt und nun müssen sie die Scherben aufsammeln" sagt der stellvertretende Krisendirektor von Amnesty, Matt Wells, der für die Studie verantwortlich war.