Hilfskonvois erreichen vier belagerte syrische Städte, aber nicht Aleppo

Hilfskonvois erreichen vier belagerte syrische Städte, aber nicht Aleppo

Nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes erreichten am Montag Hilfskonvois vier belagerte Städte in Syrien. In ihnen sind etwa 60 000 Menschen eingeschlossen. Zwei der Orte liegen in der Nähe von Damaskus und werden vom Regime belagert. Zwei weitere in der Provinz Idlib werden von Rebellen belagert. Im Schnitt kam ein Lastwagen mit Lebensmitteln und Medikamenten auf 850 eingeschlossene Menschen. Seit fast 6 Monaten waren die vier Städte ohne Versorgung.

Ursache für die plötzliche Entspannung bei den Hilfskonvois könnte eine hitzige Debatte im UNO-Sicherheitsrat sein, die gleichzeitig stattfand. Die UNO-Botschafterin der USA, Samantha Power warf Russland vor, es betreibe keinen „Antiterrorkampf“, sondern „Barbarei“.

Die USA und einige europäische Staaten machen Russland bzw. das mit ihm verbündete Regime für einen Angriff auf einen Hilfskonvoi verantwortlich, bei dem vor einer Woche 20 Menschen starben. Russland bestreitet die Verantwortung für den Angriff auf den Hilfskonvoi vehement.

Außerdem werden die seit Freitag anhaltenden schweren Luftangriffe auf den von Rebellen gehaltenen Teil von Aleppo kritisiert. Angriffe am Freitag richteten sich offenbar gezielt gegen die Zivilschutzorganisation Weißhelme, die in Aleppo tätig ist. Der britische UN-Botschafter machte russische Flugzeuge für den Abwurf von Brandbomben auf Wohngebiete in Aleppo verantwortlich.

In Aleppo sind schätzungsweise 250 000 Menschen eingeschlossen. Die Wasserversorgung ist in der ganzen Stadt zusammengebrochen. Auch während des Waffenstillstandes vorletzte Woche wurden vom Regime keine Hilfslieferungen nach Aleppo durchgelassen.