Kurz nach der Bildung eines dreiköpfigen Wahlvorstands für die turnusmäßig fällige Betriebsratswahl bei der Großmetzgerei Ponnath in Freiburg-Hochdorf, flogen zwei Drittel des Wahlvorstands. Entlassen, freigesetzt, gekündigt! Zwei von drei! Kann ja mal vorkommen.

Um beide auch noch als Betriebsräte loszuwerden wurden ihnen hohe Abfindungen angeboten. Die Großmetzgerei Ponnath ist jetzt beide erfolgreich los.

Am Hals hat die Großmetzgerei Ponnath nun eine Strafanzeige der Gewerkschaft Nahrung-Gaststätten-Genuss (NGG). NGG-Sekretär Claus-Peter Wolf sieht in der „Freistellung“ und anschließend aus dem Betrieb drängen mit hohen Abfindungen eines Wahlvorstandes für Betriebsratswahlen einen massiven Eingriff. Laut Paragraph 119 des Betriebsverfassungsgesetzes kann dafür eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr verhängt werden.

NB. Die Mitarbeiter haben es trotzdem geschafft einen neuen siebenköpfiger Betriebsrat zu wählen.